Disney Interactive Studios: Disney: Weniger Konsolen-, mehr Social-Fokus

Disney Interactive Studios
12.11.2010 15:29, Julian Dasgupta

Disney: Weniger Konsolen-, mehr Social-Fokus

Im vergangenen Quartal musste die Interactive Media-Sparte von Disney einen Verlust von 234 Mio. Dollar hinnehmen; ein Jahr zuvor hatte das Minus in der Bilanz gar 246 Mio. Dollar betragen. Der Umsatz konnte zwar von 712 auf 762 Mio. Dollar geteigert werden - das hatte man aber vor allem auch den gestiegenen Einnahmen durch Titel wie Club Pinguin zu verdanken. Im Konsolenbereich gab es zuletzt hingegen nur wenig Erfolgsgeschichten. Das im Frühjahr veröffentlichte Split/Second Velocity darf getrost als 'Underperformer' eingestuft werden.

Bob Iger kommentierte die Situation folgendermaßen

"Wir haben eine ziemlich große Verschiebung gesehen im Spielemarkt; weg von den Konsolen hin zu dem, was ich jetzt mal Multiplattform nenne - alles von Mobil-Applikationen bis hin zu Social-Networking-Games."

Es sei natürlich das Ziel Disneys, profitabel zu sein - und dementsprechend werde man auch sein Geld anders investieren. Man werde zukünftig weniger Geld im Konsolenbereich ausgeben und sich eher auf "die neuen Plattformen" konzentrieren, so der Geschäftsführer.

Der Sinneswandel hatte sich bereits vor Kurzem angedeutet, als der Konzern Fluch der Karibik: Armada der Verdammten einstampfen ließ und das dafür zuständige Studio, Propaganda, stutzte. Im Juli hatte Disney die Social Games-Schmiede Playdom übernommen und sich das Unterfangen nicht weniger als 560 Mio. Dollar kosten lassen. Sollten bestimmte Performance-Ziele erreicht werden, werden noch weitere Boni in Höhe von 200 Mio. Dollar fällig. Der Gründer der Firma, John Pleasents, wurde kurz darauf zum Ko-Präsidenten der gesamten Spielesparte Disneys ernannt und dürfte den Werdegang von Disney Interactive dementsprechend prägen.