Activision Blizzard: Bizarre: Wird am Freitag geschlossen

Activision Blizzard
14.02.2011 23:22, Julian Dasgupta

Bizarre: Wird am Freitag geschlossen

Ende des vergangenen Jahres hatte Activision Blizzard verkündet, man wolle sich von Bizarre Creations trennen. Die Mannen um Bobby Kotick seien auf der Suche nach einem Käufer - sollte man diesen nicht finden, werde man das Studio wohl schließen müssen.

Einige Wochen später meldete sich der Publisher wieder zu Wort. Trotz zahlreicher Gespräche habe man letztendlich keinen Interessenten gefunden, der bereit gewesen sei, das Team zu übernehmen. Dementsprechend sei die Empfehlung ausgesprochen worden, Bizarre aufzulösen.

Eine offizielle Verlautbarung seitens des Herstellers gab es seitdem nicht mehr, das britische Branchenmagazin Develop berichtet aber jetzt, dass die Lichter bei Bizarre am kommenden Freitag endgültig ausgeknipst werden. Böses Blut gebe es allerdings nicht - diverse Entwickler hätten Develop gegenüber den Umgang Activisions mit der Situation noch gelobt.

Die Wurzeln des seit 1994 unter dem aktuellen Namen firmierenden Studios reichen bis in das Jahr 1988 zurück. Im Rennspielgenre hatten sich Martyn Chudley & Co. erstmals mit Formel 1 und Formel 1 '97 auf der PSOne einen Namen gemacht. Mit der Dreamcast-Produktion Metropolis Street Racer machte die in Liverpool ansässige Firma dann Microsoft auf sich aufmerksam, wollte man dort doch eine hauseigene Rennserie für die Xbox aufbauen. Project Gotham Racing wurden dann im Laufe der Jahre noch drei Fortsetzungen spendiert.

Bizarre versuchte sich aber auch weiterhin außerhalb des Genres und lieferte u.a. die XBLA-Produktionen Boom Boom Rocket sowie Geometry Wars: Retro Evolved ab. Für Sega produzierte das Team später den Shooter The Club. Laut Angaben der Entwickler ging man zuvor allerdings fast ein Jahr mit dem Konzept bei den Publishern hausieren - diese erwiesen sich als skeptisch hinsichtlich eines Shooters aus einem vermeintlich auf Rennspiele spezialisierten Studio.

Es waren auch die Erinnerungen an jene Phase, die die Studioleitung dazu bewogen, das Übernahmeangebot Activisions anzunehmen. Der Publisher, dem eine Rennspielreihe im Portfolio fehlte, ließ sich den Deal knapp 68 Mio. Dollar kosten. Blur konnte allerdings nicht die Verkaufserwartungen des Unternehmens erfüllen, welches schließlich mitteilen ließ: Das Genre habe sich in den vergangenen zwei Jahren zu sehr verändert. Bizarre hatte außerdem noch Blood Stone 007 produziert.