EVE Online - Chaos um "Mikrotransaktionen"

EVE Online
26.06.2011 11:58, Marcel Kleffmann

EVE Online - Chaos um "Mikrotransaktionen"

Schon die Ankündigung, dass es in EVE Online (ab 49,95€ bei kaufen) auch Mikrotransaktionen - also zusätzlich zum monatlichen Abo kaufbare Waren in einem Ingame-Shop - geben wird, sorgte für Aufregung in der Community des Weltraum-Onlinespiels. Mit der Veröffentlichung von Incarna wurde nun die erste Ladung an Gegenständen verfügbar gemacht, wobei die Entwickler abermals betonen, dass die erhältlichen Gegenstände bloß optische Gimmicks (Kleidung) seien und die Käufer dadurch keine Ingame-Vorteile hätten. Trotzdem verleiten die (momentan) hohen Preise für diese Gegenstände zum Kopfschütteln, denn ein Sci-Fi-Monokel kostet umgerechnet fast 50 Euro und die meisten anderen Kleidungsstücke sind für 15 bis 20 Euro zu haben - hierbei kann man kaum von "Mikrotransaktionen" sprechen.

Allerdings entstehen die hohen Preis durch das komplexe Ingame-Wirtschaftssystem selbst, denn anstatt einen festen Euro-Betrag für die virtuellen Waren zu verlangen, wurde eine neue Ingame-Währung für Micropayment-Güter, namens Aurum, eingeführt. Die eigentlich gekaufte/abonnierte Spielzeit (PLEX: 30 Day Concord Pilot License Extensions) kann wiederum in Aurum umgewandelt werden - und hier liegt der Knackpunkt, da PLEX auch im Spiel gegen die Hauptwährung ISK erhältlich ist. Darüber hinaus können die erworbenen Gegenstände sogar im Auktionshaus verscherbelt werden. So schaukelten sich die Preise gegenseitig hoch. Die weiter oben genannten Preise hat Massively.com basierend auf dem festen Preis für das Abo errechnet, denn PLEX (als Spielzeit-Ticket) ist weiterhin die einzige EVE-Währung, die man für echtes Geld kaufen und in andere Währungen (deren Wert sich verändert) umtauschen kann.

In kurzer Zeit sind deswegen zahllose, sehr lange Threads im offiziellen Forum eröffnet worden - sogar Ingame-Demonstrationen von vielen Spielern gibt es. Die Diskussion kocht hoch und auch bei den Entwicklern gehen die Meinungen offenbar weit auseinander, so wurden in dem firmeninternen Fearless-Newsletter die Vor- und Nachteile von Mikrotransaktionen eingehend diskutiert, was wiederum für noch mehr Trubel gesorgt hat, als der Newsletter an die Öffentlichkeit gelangt ist.

Als Reaktion darauf haben die Entwickler dann einen weiteren Beitrag veröffentlicht, um die Wogen zu glätten und die persönlichen Anfeindungen zu reduzieren, schließlich würde es im "echten Leben" ebenfalls teure und günstige Kleidungsgegenstände geben. Wobei manche EVE-Spieler wieder kommentieren, dass sie eine Jeans, die so teuer ist wie ein Flugzeugträger, nicht kaufen würden. Es ist also das unpassende Verhältnis zwischen Preis und "Leistung", was einigen Spielern aufstößt. Trotzdem scheint CCP in Zukunft weitere Mikrotransaktionen anbieten zu wollen, unter Umständen sogar mit Effekten auf den Charakter, wie es im Fearless-Newsletter angedacht wurde.

Viele waren von den Preismargen im NeX-Store schockiert, aber ihr solltet hier auch daran denken, dass wir über Kleidung sprechen. Seht euch die Kleidung an, die ihr gerade tragt. Tragt ihr bestimmte marken? Habt ihr die wegen der besseren Qualität gegenüber unbekannten Waren bevorzugt? (...) Die Antwort ist völlig egal, denn Kleidung ist einfach auch eine Art und Weise, sich auszudrücken. Der Preis ist hier einfach nur eine weitere Dimension, genauso wie vielleicht die Farbe oder der Stil der Kleidung. Ihr müsst euch nicht die teuere Kleidung kaufen, wenn ihr nicht wollt.

Wir werden nach und nach weitere Gegenstände mit unterschiedlichen Preisen einführen, die auf jeden Fall niedriger, aber vielleicht auch etwas höher als die bisherigen Preise ausfallen werden. Wir hoffen, dass sie euch gefallen und ihr sie genauso wie die bisherigen angebotenen Waren annehmt. (EVE-Statement übersetzt von EVEger )