id Software: Carmack über "hochnäsige" FPS-Kritik

id Software
18.07.2011 23:20, Julian Dasgupta

id Software: Carmack über "hochnäsige" FPS-Kritik

Die Kollegen von Industrygamers plauderten mit John Carmack, der verlauten ließ, er sei sei ganz zufrieden damit, dass sich Rage in Sachen Tonart und Gefühl etwas von den bisherigen id-Produktionen unterscheidet. Mit Verweis auf das Shooter-Element heißt es: Das Spiel fuße natürlich auf einem bewährten Fundament.  Generell ist der Technical Director des Studios kein Fan von Leuten, die Shooter-Entwicklern einen Mangel an Innovationen vorwerfen.

Es ist immer noch eine bewährte Formel, die die Leute mögen, und es ist ein Fehler, das nicht zu berücksichtigen. Solange sie es kaufen, heißt das, dass sie ihren Spaß damit haben. Sie kaufen das nächste Call of Duty, weil sie das vorherige geliebt haben und noch mehr wollen.

Also habe ich ein Problem mit Leuten, die so wie eine Art kreativer Autorenfilmer daherreden. So wie: "Oh, wir sind nicht kreativ." Aber wir erschaffen etwas von Wert für die Leute - das ist unser Job! Es geht nicht darum, irgendwas zu machen, was noch keiner zuvor gesehen hat. Es geht darum, etwas zu machen, dass die Leute so sehr lieben, dass sie bereit sind, uns Geld dafür zu geben.

Da gebe es z.B. einige Indie-Entwickler, die eine recht "hochnäsige Einstellung" an den Tag legen würden, führt Carmack weiter aus. Es sei fast so, als ob etwas, das beliebt ist, dadurch automatisch nicht mehr gut ist. Das sei einfach nicht richtig.

Der Engine-Spezialist äußerte sich auch noch zu einem anderen Thema und gab seine Meinung zur Kameraperspektive zum Besten. Man sei davon ausgegangen gewesen, dass die Third-Person-Sicht mittelfristig deutlich häufiger verwendet werden würde als die Ego-Perspektive. Kinematografisch sei hier schließlich mehr möglich. Der Erfolg der Call of Duty-Reihe habe aber klar gezeigt, dass auch die First-Person-Kamera nach wie vor ihre Berechtigung und Vorteile hat. Third-Person-Spiele seien so, als ob man einen tollen Film guckt. Bei Spielen mit Ego-Perspektive sei man hingegen mittendrin.