Electronic Arts: Riccitiellos Zyklen-Zweifel

Electronic Arts
19.07.2011 23:29, Julian Dasgupta

Electronic Arts: Riccitiellos Zyklen-Zweifel

Im Gespräch mit IndustryGamers gab John Riccitiello seine Meinung zum aktuellen Stand der Spielebranche zum Besten und orakelte dabei: Der klassische Konsolenzyklus, der allem seit jeher seinen Stempel aufgedrückt hat, könnte der Vergangenheit angehören. Generell sei der übliche Ablauf - "in Technologie investieren und dann die Ernte einfahren" - vielleicht nicht "ein besonders cleverer Weg, eine Branche zu betreiben."

Noch um das Jahr 2000 herum machten die Konsolen 80 Prozent der Branche aus. Heute sind es 40 Prozent, also was haben wir da?

Wir haben eine neue Hardwareplattform, und wir veröffentlichen alle 90 Tage neue Software. Unsere Plattform mit dem schnellsten Wachstum ist momentan das iPad, und das gab es vor 18 Monaten noch nicht einmal. Dieser Gedanke, dass wir die Branche als zyklisch einordnen ... wie ist denn Nintendo abseits des Zyklus? Ich meine, den Bezugspunkt gibt es nicht mehr. Und so veröffentlicht Nintendo eben etwas, das das vereint, was wir von neuen Medien und Plattformen wie dem iPad lernen, und es in eine Konsole integriert. Es ist der perfekte Zeitpunkt für so etwas in der Branche.

Auch er wisse bessere Grafik zu schätzen, aber man komme auch an den Punkt, wo man sich überlegen müsse, was sinnvoll sei.

Ich denke, es wird da eine interessante Diskussion geben, wenn man die Rechenpower hat, mit der man jenseits dessen bewegt, was ein System mit 1080p- oder 720p-Auflösung leisten kann. Die meisten Leute müssen schon extrem genau hinschauen, um 1080p und 720p zu unterscheiden, denn - mal ernsthaft - wie groß ist denn da der Unterschied?

Ich würde behaupten, dass man den Kunden mehr Wert bieten kann durch Mikrotransaktionen und soziale Erlebnisse und das Ausbauen dieser durch Cross-Plattform-Gameplay zwischen Konsolen und PCs und Handheld-Geräten statt durch wahnsinniges Drehen an der Grafikschraube.

Der Rhythmus, gegen den Nintendo mit seinen Plänen ja angeblich verstoße, gebe es vielleicht nicht mehr, merkt der EA-Geschäftsführer an. Grafik sei weiterhin wichtig, er sei sich aber nicht mehr sicher, ob sie noch der treibende Motor sei.