THQ: Aus für Red Faction

THQ
27.07.2011 23:30, Julian Dasgupta

THQ: Aus für Red Faction

Das Geschäftsergebnis von THQ im vergangenen Quartal war schlechter ausgefallen als ursprünglich prognostiziert. Neben einigen Lizenztiteln für jüngere Spieler habe vor allem Red Faction: Armageddon die Erwartungen des Publishers enttäuscht, hieß es da.

Der Hersteller zog jetzt die entsprechenden Konsequenzen, wie Brian Farrell im anschließenden Conference Call verriet :

Angesichts der Tatsache, dass zwei aufeinander folgende Ableger nur ein Nischenpublikum ansprechen konnten, haben wir nicht vor, die Marke noch in irgendeiner signifikanten Art und Weise fortzuführen.

Red Faction habe zwar eine sehr loyale, kleine Fangemeinde, aber nicht den Massenmarkt erreichen können. Der Erfolgsdruck auf gute Core-Spiele sei heute höher als je zuvor, die Messlatte wandere stetig nach oben, führt der Geschäftsführer weiter aus. Aufgrund des schwachen Absatzes von RF: Armageddon will THQ jetzt die interne Messlatte selbst erhöhen.

Alle Core-Spiele müssen bei uns zukünftig einem sehr hohen Qualitätsstandard gerecht werden, sich inhaltlich und produkttechnisch deutlich absetzen, ein breites Publikum ansprechen und aggressiv vermarket werden.

Im Falle von Saints Row: The Third sei man sich sicher, dass das Spiel jene Anforderungen erfüllen wird. Außerdem sei das Spiel bis dato schon doppelt so häufig vorbestellt worden wie sein Vorgänger zu einem vergleichbaren Zeitpunkt. Auch gehe man davon, den Umsatz dank DLC um 20 Prozent steigern zu können.

Saints Rows digitales Ökosystem wird das umfangreichste Aufgebot an digitalen Inhalten bieten, das wir je hatten. Dazu gehört ein Season Pass [vermutlich: Online Pass - Anm. d. Red], Mikrotransaktionen, geplante DLC-Inhalte, die fast für ein ganzes Jahr nach dem Verkaufsstart reichen werden, Spiele-Add-ons, Consumables und ein In-Game-Store.

Farrell äußerte sich auch zu MX vs. ATV: Alive, mit dem der Publisher etwas Neues ausprobieren wollte: Ein etwas günstigeres Spiel (40 Dollar), welches dann über ein umfangreiches DLC-Angebot zusätzliche Einnahmen erwirtschaften sollte. Rückblickend betrachtet bezeichnet THQs Geschäftsführer das Unterfangen als "nobles, aber gescheitertes Experiment".

Das Rennspiel habe sich insgesamt nicht gut genug verkauft und dann aufgrund der kleinen Nutzergemeinde natürlich nicht genug DLC umsetzen können. Der niedrigere Preis habe sich inital positiv auf den Absatz ausgewirkt, welcher aber insgesamt dennoch nicht die Erwartungen erfüllen konnte. Schuld seien u.a. die hohen Grundkosten bei Konsolentiteln - andernfalls hätte man den Preis noch niedriger angesetzt, um so mehr Nutzer zu erreichen.