Nintendo: 'Keine Trends verschlafen'

Nintendo
01.11.2011 12:19, Julian Dasgupta

Nintendo: 'Keine Trends verschlafen'

In einer Fragerunde hatte sich Satoru Iwata nach der Bekanntgabe der jüngsten Geschäftszahlen den Fragen der Analysten und Aktionäre gestellt. Einer der Anwesenden merkte dabei an , Nintendo habe es nicht geschafft, aktuelle Trends wie Social-Games zu erkennen und sich dem Markt anzupassen. Es scheine generell "weniger Weitsicht hinsichtlich neuer Technologien und der Bedürfnisse der Öffentlichkeit" zu geben.

Dem Unternehmen werde oft vorgeworfen, man habe Smartphones und Social-Games nicht ausreichend antizipiert, antwortet der Nintendo-Präsident. Dabei würden jene beiden Elemente aber oft vermischt, obwohl es viele Social-Games doch gar nicht für Handys gebe. Dementsprechend müsse man die beiden Bereich getrennt diskutieren.

Da der Aufstieg der Social-Games und der Umsatzrückgang beim Hersteller zur gleichen Zeit stattfanden, hätten manche Leute wohl gemutmaßt, dass es da einen direkten Zusammenhang gebe. Daten aus eigenen Studien hätten bisher aber nicht nachweisen können, dass der Konsum von FarmVille & Co. die Einstellung gegenüber und die Häufigkeit beeinflusst, mit der Nintendo-Handhelds benutzt werden. Es komme letztendlich nur darauf an, dass Top-Titel vorhanden sind. Man wolle mit den Absatzzahlen im Weihnachtsgeschäft zeigen, dass die angebliche kausale Beziehung nicht existiert.

Smartphones hätten in der jüngeren Vergangenheit stark zugelegt. Spiele würden kostenlos oder zu extrem niedrigen Preisen verkauft, was natürlich die Messlatte für traditionelle Hersteller höher legen würde, müsse man doch die Kunden stärker überzeugen davon, dass es sich lohnt, mehr Geld auszugeben.

"Allerdings ist es so, dass das einige Leute vor einem knappen Jahrzehnt schon mal gesagt haben. Sie sagten, aufgrund der Möglichkeit, auf Handys allerlei Software laufen zu lassen, würde irgendwann niemand mehr dedizierte Spielehandhelds kaufen. Diese Vorhersagen sind nicht eingetroffen." 

Die grundsätzliche Struktur ist jetzt identisch. Man müsse den Kunden nur genug Anreize geben, ein System besitzen zu wollen. Auch verweist Iwata auf eine Umfrage des US-Herstellerverbands ESA. Die hätte doch ergeben, dass die Spieler heute häufiger auf Handhelds spielen als früher. Auch hätten die meisten der befragten Personen angegeben, man wolle zukünftig mehr Handheldspiele kaufen als zuvor.