Allgemein: USK: Einstufung für Online-Spiele möglich

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16.04.2012 19:57, Julian Dasgupta

USK: Einstufung für Online-Spiele möglich

Bis dato fielen vorwiegend (auch) auf Datenträgern vertriebene Spiele in den Verantwortungsbereich der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. In Zeiten von Spielen, die häufig nur noch über Download-Plattformen vertrieben oder gleich direkt per Browser konsumiert werden, war eine Anpassung der geltenden Regelung notwendig, die mit der kommenden Novelle des Jugenschutzgesetzes umgesetzt werden soll. Bisher war unklar, ob die Bewertung solcher Spiele und Filme nicht in die Obhut des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages der Länder fällt.

Auch Hersteller von Spielen, die ausschließlich per Internet vertrieben werden, wird es dann möglich sein, ihre Produkt bei der USK einzureichen, diese bewerten zu lassen und sie mit einem entsprechenden Siegel zu versehen. Eltern kann so eine ihnen aus dem Retailbereich vertraute Einstufung geboten werden. Auch können jene Titel so in Jugendschutzsoftware berücksichtigt werden, die auf entsprechende Klassifizierungen setzt.

Bei der USK wird die Anpassung erwartungsgemäß positiv aufgenommen. So heißt es u.a.:

"Mit einer Neuregelung des Jugendschutzgesetzes vollzöge sich ein weiter Schritt einer notwendigen Anpassung des Jugendmedienschutzes in Deutschland, dem vor dem Hintergrund eines globalen Internet noch weitere werden folgen müssen."

Der Geschäftsführer des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware Dr. Maximilian Schenk kommentiert die Novellierung im Rahmen einer Mitteilung des Verbands folgendermaßen:

"Ich hoffe, dass wir damit auf dem Weg sind, eine tragfähige und praktikable Lösung zu finden, die der Logik des grenzenlosen Internets und damit den Verbrauchern wie den Inhalte-Anbietern gerecht wird. Die Klarstellung, welche gesetzlichen Grundlagen für online vertriebene Spiele greifen, ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Wir benötigen einen funktionierenden Jugendschutz, der über die Grenzen von Deutschland hinaus im internationalen Kontext bestehen kann und die zunehmende Verschmelzung von On- und Offline widerspiegelt."