Allgemein: Molyneux über PC, Sony & Entwicklerstars

Allgemein
13.06.2012 01:48, Julian Dasgupta

Molyneux über PC, Sony & Entwicklerstars

Seit seinem Abgang bei Microsoft im März ist Peter Molyneux wieder in eigener Sache unterwegs. Während bei seinem neuen Studio 22 Cans an ersten Projekten gewerkelt wird, war der Brite auch bei Spike TV als E3-Kommentator umtriebig und gab zuletzt auch seine Meinung zur Wii U zum Besten.

"Mache mir Sorgen wegen Sony"

In einem Interview mit GI.biz äußerte er sich jetzt auch zu Sony und lobte die starke Studiofamilie des Konzerns, die eine Stärke sei. Er habe das Gefühl, der Hersteller gewähre seinen Entwicklern viel Freiraum für deren Kreativität - gerade hinsichtlich der nächsten Generation könnte es da wieder einige Überraschungen geben.

Allerdings sorge er sich, dass jener Freiraum gefährdet sein könnte aufgrund der finanziellen Lage und eines möglichen Kostendrucks. Auch habe er keine Vorstellung davon, wohin sich der Hersteller in Sachen Hardware eigentlich bewegt. Move sei nicht so erfolgreich wie erhofft und stehe im Schatten der Wii - Microsoft habe sich mit Kinect wenigstens konzeptionell absetzen können. Er habe erwartet, dass Sony irgendwann einen Masterplan aus dem Hut zaubert, den gebe es aber bis dato nicht.

Microsoft und der PC

Die Pressekonferenz seines einstigen Arbeitgebers fand Molyneux recht passabel, habe es doch reichlich Demos gegeben. Er sei aber insgesamt "überrascht und schockiert", dass Kinect eine deutlich kleinere Rolle einnahm. Es sollte nicht die einzige Überraschung sein: "Ich hoffe doch stark, dass die nächste Konsolengeneration eine Welle der Innovation mit sich bringt. Wenn wir das nicht auf den Konsolen machen, dann werdet ihr sehen, dass sich die Leute, die Innovationen wollen,  auf andere Plattformen zurückziehen werden.

Schau dir den PC an. Es ist unglaublich, was für ein Comeback PC-Spiele gefeiert haben. Es gibt da jetzt viel mehr Innovationen... ich glaube, das ist die andere Sache an Microsofts Pressekonferenz. Es hat mich immer schockiert, wie wenig sich Microsoft für die Windows-Plattform interessiert. Da gab es fast gar keine Erwähnung von Windows 8. Und mit einer Installationsbasis von einer Milliarde Geräten, würde man ja denken, dass da zumindest irgendetwas gemacht wird. Und die ganze Metro-Oberfläche ist viel stärker spiele-orientiert, aber darüber wurde überhaupt nicht geredet."

"Die Hersteller wollen keine Entwicklerstars"

An anderer Stelle plauderte Molyneux auch über die möglichen Gründe dafür, dass es nicht mehr so viele Entwicklerberühmtheiten gebe. Was zum einen in der Pressescheue mancher Entwickler begründet sei, die geradezu Angst vor Journalisten hätten. Was zum anderen allerdings auch an den Herstellern liegen soll, die kein Interesse daran hätten und dies teilweise auch bewusst unterdrücken würden. Wenn es mehr bekannte Entwickler mit entsprechender Glaubwürdigkeit  gäbe, würden vielleicht weniger Fortsetzungen produziert, sinniert Molyneux.

Ob sich der Mann, der bis vor zwei Monaten immerhin Creative Director der Microsoft Games Studios Europe war, selbst in der Verantwortung sieht, ist allerdings nicht bekannt. Lionheads Output der jüngeren Vergangenheit liest sich schließlich auch wie eine Fortsetzungsstory: Fable II, Fable III, Fable Heroes und Fable: The Journey.