Allgemein: Spector: Die extreme Gewalt muss aufhören

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14.06.2012 16:04, Benjamin Schmädig

Spector: Die extreme Gewalt muss aufhören

GamesIndustry hat sich während der E3 mit Warren Spector unterhalten , dem Erdenker von Thief, Deus Ex sowie aktuell Micky Epic. Dabei spricht er unter anderem über die Zukunft der Spielewelt und zeigt sich begeistert darüber, dass in der heutigen Zeit Projekte wie Minecraft, Braid oder SpyParty machbar seien. Er beschreibt außerdem, wie schwierig es sei, Figuren eines Videospiels zu entwerfen: Während selbst aufwändige Filme wie Der Herr der Ringe eine Figur stets so vor der Kamera postieren können, dass sie den Ansprüchen der Szene genüge, müsse ein interaktiver Charakter deutlich detaillierter sein, um in jeder erdenklichen Situation gut auszusehen.

Spector spricht außerdem über Micky Epic 2 und die Herausforderungen der Entwicklung - interessant ist aber vor allem seine Kritik an dem hohen Grad der Gewalt vieler moderner Spiele: "Wir sind zu weit gegangen. Blutspritzer in Zeitlupe, das Erstechen durch tödliche Attentäter, all die Messer, Schultern, Ellbögen an der Gurgel." Er ist Gewalt nicht aus Prinzip abgeneit, verurteilt aber das sinnlose Übermaß. Immerhin habe es auch in Deus Ex brutale Momente gegeben, "aber sie waren so eingearbeitet - und ich weiß nicht, ob es funktioniert hat oder nicht - aber sie waren dazu gedacht, dass man diese Situationen als unbequem empfand. Und ich sehe nicht, dass das heute so gemacht wird."

"Die extreme Gewalt muss aufhören. Wir müssen aufhören, das zu mögen. [...] Ich glaube, wir haben einen Fetisch für Gewalt entwickelt und manchmal kommt noch eine unreife Sicht auf Sexualität hinzu. Für mich zeugt das von schlechtem Geschmack." An anderer Stelle fügt er hinzu: "In meinen Augen befriedigen wir einfach pubertäre Bedürfnisse und nennen das 'erwachsen'. Es wird Zeit, dass das aufhört."

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