Sony: Stream-Spezialist Gaikai aufgekauft

Sony
02.07.2012 08:06, Julian Dasgupta

Sony: Stream-Spezialist Gaikai aufgekauft

Nun also doch: Vor der E3 hatte es das hartnäckige Gerücht gegeben, dass Sony in Los Angeles einen Deal mit, vielleicht gar die Übernahme eines auf das Streamen von Spielen spezialisierten Unternehmens verkünden wird. Gaikai wurde als möglicher Partner genannt - und heizte die Spekulationen sogar noch an. Eine entsprechende Ankündigung gab es dann allerdings nicht.

Völlig aus der Luft gegriffen waren jene Berichte allerdings nicht: Soeben bestätigte Sony den Kauf des von David Perry mitgegründeten Unternehmens. Der Konzern wird 100 Prozent aller Anteile an der Firma erwerben und lässt sich jenes Unterfangen 380 Mio. Dollar kosten. Mit großartigen Auswirkungen auf die Prognosen für das aktuelle Geschäftsjahr sei aber nicht zu rechnen, so der Hersteller, der den Aufbau eines neuen Cloud-Gaming-Angebots verspricht.

"By combining Gaikai’s resources including its technological strength and engineering talent with SCE’s extensive game platform knowledge and experience, SCE will provide userswith unparalleled cloud entertainment experiences,” said Andrew House, President and Group CEO of Sony Computer Entertainment Inc. “SCE will deliver a world-class cloud-streaming service that allows users to instantly enjoy a broad array of content ranging from immersive core games with rich graphics to casual content anytime, anywhere on a variety of internet-connected devices."

Konkreter wurde das Unternehmen allerdings noch nicht. Äußerst wahrscheinlich: Der Hersteller wird dort, wo die Bandbreite die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt, Zugang zur hauseigenen Spielebibliothek per Stream über "PlayStation-zertifizierte" Gerätschaften wie die hauseigenen Konsolen und Tablets gewähren. Ebenfalls im Bereich des Möglichen: Kommende Produkte aus Sonys Fernsehsparte kommen mit einer Unterstützung für den Stream-Dienst daher. Auf der E3 hatte Gaikai einen entsprechenden Deal mit Samsung verkündet . Gaikai wäre zudem eine Alternative, um alte Software auf neuer Hardware zu offerieren, ohne die Spiele erst portieren/anpassen zu müssen.

Gaikai war 2008 gegründet worden und hatte vor drei Jahren kurz nach der Onlive-Ankündigung Pläne für einen Cloud-Dienst enthüllt. Im Gegensatz zur Konkurrenz hatte sich die Firma bis dato auf das Anbieten von Demos spezialisiert, die sich per Browser konsumieren lassen.