BioShock Infinite: BioShock: Levine über Problemberichte

BioShock Infinite
09.08.2012 20:40, Julian Dasgupta

BioShock: Levine über Problemberichte

Seit über fünf Jahren werkelt Irrational Games am nächsten Projekt, nachdem man 2007 BioShock abgelieferte. Seit der Ankündigung hieß es, dass BioShock Infinite (ab 14,90€ bei kaufen) in diesem Jahr veröffentlicht werde. Im März schließlich legte sich 2K Games fest und teilte mit, das Spiel solle am 19. Oktober in Handel kommen - um dann plötzlich zwei Monate später den Stapellauf auf den 26. Februar zu verschieben.

Seitdem ist es still geworden um BioShock Infinite - auf der E3 2012 ließ sich der Titel nicht blicken, auf der gamescom 2012 wird der Publisher es ebenfalls nicht von der Leine lassen.

Nachdem gestern bekannt geworden war, dass mit Tim Gerritsen (Director of Product Development) und Nate Wells (Art Director) zwei Irrational-Veteranen das Studio verlassen haben, kamen in Kombination mit der Funkstille Fragen nach seinem Status auf. In den Monaten zuvor hatten bereits Jeff McGann (Design Director), Joe Faulstick (Producer), Steve Gaynor (Senior Level Designer) und Tynan Silvester (Systems Designer) dem Team den Rücken gekehrt.

Gegenüber Kotaku ließ Ken Levine verlauten, bei einem Team mit 200 Leuten gebe es eben etwas Fluktuation. Es sei nie schön, jemanden zu verlieren, der wie Wells 13 Jahre im Studio tätig gewesen war - manchmal hätten Angestellte aber halt Lust auf neue Dinge. Seine Arbeit am Spiel sei abgeschlossen. Es sei auch nicht so, als sei das Kernteam abgesprungen.


Drei Quellen aus dem Umfeld des Studios zufolge hätten Entwickler Probleme damit gehabt, ein vollständiges Spiel zu erschaffen, das den Versprechen der frühen Demos gerecht wird. Oft habe es keinen richtigen Fokus gegeben und man habe an Projekten gearbeitet, die einige Monate später eingestampft werden mussten.

Multiplayer Ade?

Levine hatte früher angedeutet, dass es nicht sicher sei, ob BioShock Infinite einen Mehrspieler-Part haben werde. Laut der Quellen Kotakus gab es zwei Modi, die später wieder getrichen wurden. In einem davon wären die Spieler in Miniaturform in einen alten Spielautomaten versetzt worden und hätten sich Tower Defense-mäßig gemeinsam mit anderen Spielern gegen einrückende Wellen von feindlichem Spielzeug verteidigen müssen.

Ein zweiter, etwas weniger abgedrehter Modus war ebenfalls kooperativer Natur und sei intern "Spec-Ops" genannt worden, da er den Spec Ops-Modi der Call of Duty-Spiele ähnelte. Bis zu vier Spieler hätten sich hier in Missionen durch Level aus der Singplayer-Kampagne arbeiten sollen. Auch die Pläne für jeden Modus wurden aber später eingemottet.

Irrational habe sehr viel Wert darauf gelegt, einen Mehrspieler-Part zu haben, um die Spieler länger zu binden, um zu verhindern, dass BioShock Infinite genauso schnell weiter verkauft werde wie der erste Teil. Es sei jetzt aber durchaus möglich, dass der jüngste Teil der Serie trotz jener Bestrebungen nur für Solisten ausgelegt sein werde.

Levine wollte das Gemunkel um jene Komponente nicht direkt kommentieren, merkte aber nur allgemein an: Irrational experimentiere etwas herum, man werde aber nur Dinge ins Spiel einbauen, die gut genug seien.

Generell sei es schwierig, wenn man sich an vielen neuen Dingen versuche, so der Designer. So habe es in Teilen des Teams den Wunsch gegeben, Features wie die Skyline, also das achterbahnartige Schienensystem, oder  Begleiterin Elizabeth zu streichen. Das sei einer der Hauptgründe dafür, dass Irrational so viel Zeit benötige.

Kotaku will außerdem erfahren haben, dass das Studio den bisher bei Epic tätigen Rod Fergusson (Gears of War-Reihe) angeheuert habe, damit der die durch Gerritsens Abgang entstandene Lücke im Team fülle. Kevine wollte auch jenes Gerücht nicht kommentieren. Man sei derzeit noch im Plan, um das Spiel im Februar fertigzustellen. Insgesamt sei es eben so: "When you are trying to innovate, the path is not always clear and these things take time."

Update: Per Twitter hat Fergusson mittlerweile bestätigt, dass er morgen offiziell seinen Dienst bei Irrational antreten wird.