Torchlight 2: Torchlight II: Demo, Preis & Runics Zukunft

Torchlight 2
21.09.2012 02:19, Julian Dasgupta

Torchlight II: Demo, Preis & Runics Zukunft

Mit knapp anderthalb Jahren Verspätung konnte Torchlight II am Donnerstagabend endlich vom Stapel laufen. Spieler, die erstmal reinschnuppern wollen, können auf Steam oder über die offizielle Webseite eine Demo beziehen. Letztere war aber zumindest am Launch-Tag ziemlich überlastet.

"Den besten Gegenwert bieten"

Trotz größeren Umfangs und Multiplayer bleibt das immerhin 30 Mann starke Studio in dem Preisbereich, in dem sich schon der Vorgänger bewegte. Ob es eine gute Idee sei, wisse man nicht, sinniert Max Schaefer - es fühle sich aber "richtig" an. Runic denke da eher langfristig und wolle, dass man von den Nutzern als das Studio betrachtet werde, das den besten Gegenwert biete, und hoffe auf treue Kunden. Das alles sei eine Investition in die Zukunft. Auf Reddit führt er weiter aus: Mit dem Preis erreiche man eine größere Community. Mehr Leute könnten das Spiel konsumieren, schließlich habe nicht jeder 60 Dollar herumliegen.

Möglich sei dies alles aber nur, weil die Entwickler das Spiel nicht mehr über den traditionellen Handel verkaufen müssen. Von einem Spiel, das bei Wal-Mart für 20 Dollar verkauft werde, würden schließlich vielleicht 3,50 Dollar bei den Machern ankommen. Bei einem verkauften Download-Exemplar seien es hingegen 14 Dollar. Bei den Exemplaren, die man über die eigene Webseite verkaufe, sei der Anteil noch höher. Einen solchen Betrag hätten Entwickler bis dato höchstens bei einem 50-Dollar-Titel erhalten, der im Handel vertrieben wird.

Was genau Torchlight II gekostet habe, wollte Schaefer erwartungsgemäß nicht verraten. Er ließ aber immerhin durchblicken: Das Budget habe weniger als zehn Mio. Dollar betragen. Er gehe davon aus, dass das Action-RPG die Millionen-Marke recht schnell erreichen werde. Es habe schließlich mehr als 250.000 Vorbestellungen gegeben.

Das Thema Piraterie kommentiert er folgendermaßen: Eine kleine Firma wie Runic werde sicherlich keine Lösung dafür finden. Man wolle aber auf keinen Fall ehrliche Kunden für das bestrafen, was andere Leute machen. Runic sei überzeugt: Wer Qualität zu einem fairen Preis biete, senke den Anreiz zum Kopieren. Und von den Zeitgenossen, die sich das Spiel illegal herunterladen, würden einige es vielleicht später kaufen.

Der Blick in die Zukunft

Man einnere sich an die Vorgeschichte des Vorgängers: Der sollte eigentlich nur den Testlauf für ein MMORPG sein, das zu einem späteren Zeitpunkt folgen sollte. Nach dem Erfolg des Debüttitels beschloss Runic jedoch, einen Nachfolger zu produzieren. Von den MMO-Plänen ist das Team mittlerweile etwas abgerückt. Vor einigen Wochen schon hieß es, Runic werde sicherlich kein klassisches MMORPG entwickeln. 

Gegenüber Joystiq äußerte sich Schaefer über die Dinge, die vielleicht kommen: "Es gibt keinen Plan, mit der Arbeit an einem MMO zu beginnen, weil es grundsätzlich keinen Plan gibt! Wir warten jetzt darauf, die Mac-Umsetzung zu entwickeln und eventuelle Launch-Probleme zu beheben. Dann schlafen wir erstmal ein paar Nächte darüber und entscheiden dann. Es ist aber recht wahrscheinlich, dass die nächste Sache, die wir machen, nicht als MMO bezeichnet werden kann."

In der Reddit-Fragerunde mit dem Team legt Travis Baldree nach: "Ganz offen gesagt haben wir keine Pläne, das jetzt irgendwie direkt anzugehen. Die Landschaft hat sich in den vergangenen Jahren etwas verändert, und es war schon eine ziemliche Leistung für ein Team dieser Größe, die umfangreichen Inhalte für Torchlight II zu produzieren. Es ist nicht unser Anliegen, uns jetzt sofort an ein MMO heranzuwagen."

Im Interview mit RPS ist wieder Schaefer am Zug: Für Runic gebe es von DLC über ein vollständiges Add-on bis hin zu einer Tablet-Version allerlei Optionen für die Zukunft. Man wolle aber erstmal durchschnaufen und die Lage analysieren. Es sei gut möglich, dass das Team als nächstes ein völlig neues Projekt angehen werde, sollte man sich nach all der Arbeit an Torchlight I & II etwas ausgebrannt fühlen. Das Studio wolle die Köpfe frei bekommen, bevor es sich wieder mit Torchlight beschäftige. Dass es dort irgendwann weitere Abenteuer gebe, sei aber selbstverständlich.