Allgemein: Obsidian: Hätte beinahe Baldur's Gate 3 gemacht

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15.12.2012 00:32, Julian Dasgupta

Obsidian: Hätte beinahe Baldur's Gate 3 gemacht

Baldur's Gate 3 gehört zu den Kandidaten, die zuverlässig alle Jahre wieder durch die Gerüchteküche spuken - um sich dann doch nicht zu materialisieren. Die Rechte an der Marke hält bekanntermaßen immer noch Atari. Dort hatte man laut eines Kotaku-Berichts vor einigen Jahren dann doch mal konkreter darüber nachgedacht, der Serie eine Fortsetzung zu spendieren.

Laut Feargus Urquhart fragte der Publisher 2007 bei Obsidian Entertainment an, ob man dort nicht Lust darauf hätte, BG3 zu produzieren. Das Studio hatte zuvor Neverwinter Nights 2 für Atari abgeliefert und war gerade dabei, Erweiterungen für das Rollenspiel zu entwickeln. Man sei begeistert gewesen von der Idee - einige der Leute bei Obsidian hatten schon zu Black Isle-Zeiten an einem derartigen Unterfangen gearbeitet. Das Team habe einer klare Ansage gemacht: Wenn schon, denn schon. Man würde dafür ein richtiges Budget benötigen - für zehn Mio. Dollar könne man kein würdiges BG3 produzieren. 20 bis 25 Mio. Dollar müsste Atari schon investieren.

Atari habe sich Bedenkzeit erbeten, sei dann ein paar Monate später wieder vorstellig geworden und teilte mit: Man wolle das Projekt verwirklichen und glaube, man könne das Spiel auch finanzieren. Er habe dann mit der Arbeit an einem Vorschlag begonnen und vielleicht 80 bis 100 Stunden damit verbracht, alle möglichen Fragen zu beantworten und ein konkretes Budget zu errechnen. Atari habe dann signalisiert, man sei kurz davor, das Vorhaben komplett abzusegnen und Nägel mit Köpfen zu machen.

Mittlerweile schrieb man das Jahr 2008 - und nicht alles lief wie geplant bei Obsidian. So ließ Sega das Alien-RPG einmotten, und Atari fing plötzlich an, Fragen zu stellen und durchblicken zu lassen, dass man sich nicht sicher sei, ob Obsidian ein BG3 erfolgreich produzieren könnte. Kurze Zeit später habe sich Atari dann überraschend aus Europa zurückgezogen und seine hier ansässige Sparte an Namco Bandai abgetreten (das heutige Namco Bandai Partners - Anm. d. Red). Der Producer, mit dem man die ganze Zeit zusammengearbeitet hatte, sei ebenfalls nicht mehr an Bord gewesen.

Man habe quasi Mannjahre an Arbeit investiert, nur um dann herauszufinden, dass der Partner nicht das benötigte Geld aufbringen kann, sinnierte Urquhart.