Allgemein: Cousins über das Ende der Konsolen

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07.01.2013 13:37, Julian Dasgupta

Cousins über das Ende der Konsolen

In einer vieldiskutierten Präsentation hatte Ben Cousins von ngmoco auf der vergangenen GDC vorhergesagt, dass Konsolen mittelfristig aussterben werden. In einem Artikel bei Kotaku verweist der einstige EA-Mann nicht nur darauf, dass auch andere Entwickler wie David Jaffe oder Hideo Kojima seine Meinung teilen, sondern will diese auch mit ein paar Daten und Annahmen begründen.

Konsolen würden anfangs stets subventioniert mit der Hoffnung, langfristig mit Software und dem Lizenzgeschäft Geld verdienen zu können. Mit Hinblick auf die Geschäftsberichte von Microsoft und Sony argumentiert Cousins : Deren Spielesparten hätten in dieser Generation insgesamt keinen Profit abgeworfen.

Von den jeweils über 70 Mio. Mal ausgelieferten PS3 und Xbox 360-Exemplaren seien 42 bzw. 40 Prozent nach der Einführung des Slim-Modells bzw. nach Preissenkung im Jahr 2009 verkauft worden. Viele Konsolen würden also erst über den Ladentisch wandern, wenn sie etwas älter und günstiger sind. Ein beträchtlicher Teil der Kunden lege also nicht Wert darauf, das tollste und neueste System sein Eigen zu nennen. Das sei am Ende einer Generation eh immer der PC. Diese "Mainstream-Kunden" würden erst dann zugreifen, wenn das beste Preis-/Leistungsverhältnis gegeben ist. Sie würden Spiele wie FIFA, Call of Duty oder Madden zu massiven Hits machen. Viele davon würden vermutlich nicht mal Spielewebseiten konsumieren.

Vor 18 Monaten hätte eine interne Studie ergeben, dass 50 Prozent der Konsolenbesitzer auch ein Smartphone oder Tablet besitzen. Cousin geht davon aus: Smartphone oder Tablet würden die Bedürfnisse der vorher erwähnten "Mainstream-Kunden" mittelfristig besser bedienen. Die Performance sei vielleicht nicht ganz auf dem Niveau der Konsolen, aber sie seien bequemer/vielseitiger zu nutzen, böten günstigere Spiele und würden aufgrund der Subventionierung durch Telefonanbieter oder andere Angebote u.U. auch preiswerter wirken. Die Hersteller von Mobile-Spielen würden mittleweile sehr bemüht um jene Kunden werben.

Die Zukunft: Mobile & PC

Die oft angeführte Behauptung, es werde immer einen Markt für Konsolen geben, hält Cousins für irrelevant: Das gegenwärtige Konsolenmodell sei extrem abhängig vom Geld jener "Mainstream-Kunden", die immer mehr zu Mobile-Systemen tendieren.

Zukünftig werde es zwei Hauptmärkte geben, orakelt Cousins. Smartphones und Tablets würden den größeren davon ausmachen und vor allem Casual- und Mainstream-Kunden bedienen. Die "Core- und Ultracore-Nutzer" würden dann hingegen auf dem PC heimisch werden. Jene Plattform sei vielleicht kleiner als der Mobile-Bereich, werde aber weiter wachsen.  Viele alteingesessene PC-Spieler hätten sich vor Jahren zu den Konsolen bequemt - und würden mittlerweile wieder den PC für sich entdecken dank F2P- und Indie-Spielen, der Unterstützung von Controllern und TV-Geräten und Plattformen wie Steam.

"If you are a console gamer and can't ever see yourself playing games on a mobile device, then I expect you will be one of the 10s of millions who will move more and more of your hours and money to playing PC games.

Many people often dispute my position on the matter by arguing, "he would say that, he's a mobile developer!" but those people are getting cause and effect mixed up. I spent eight years of my life working on console games for companies like Microsoft, Sony and EA. The reason I moved to mobile a year and a half ago is precisely because I came to the conclusion the consoles were on their way out. I bet my career on it. That's how much I believe in it..."