THQ: Auch EA ist interessiert

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07.01.2013 16:33, Julian Dasgupta

THQ: Auch EA ist interessiert

Das Ringen um die Zukunft THQs geht in die nächste Runde. Nachdem die zuständige Richterin in der ersten Anhörung am Freitag den geplanten Schnellverkauf des Publishers an die Clearlake Capitcal Group abgelehnt hatte nach Beschwerden einiger Gläubiger und der eingesetzten Treuhänderin, versuchte sich die Investmentfirma heute an einem ersten Kompromissvorschlag: Man wolle auch das Verkaufen einzelner Marken gestatten, die fällige Entschädigung im Falle eines Verkaufs des bankrotten Publishers an eine andere Firma senken und die Frist für Gebote bis zum 15. Januar verlängern. Laut Distressed Debt Investing lehnte die Richterin allerdings auch jenes Ansinnen ab.

Derweil ist der Name einer weiteren Firma bekannt, die ein Auge auf THQ-Eigentum geworfen haben könnte: Electronic Arts habe dem einstigen Mitbewerber (und vermutlich: speziellen Studios) bereits einen Besuch abgestattet und sich dabei sicherlich einen Einblick in die Geschäftsbücher verschafft. Riccitiello & Co. hatten THQ im Sommer schon die UFC-Lizenz abgekauft, die man seit einiger Zeit im Blick gehabt hatte. Neben der Warhammer 40.000-Lizenz könnte der Hersteller mangels interner Alternativen natürlich auch mit dem Kauf von Saints Row und Volition liebäugeln.

Bereits seit Freitag ist bekannt, dass Warner Bros. zu den Herstellern gehört, die THQ-Besitztümer auf der Einkaufsliste haben könnten. Ubisoft ist dem Vernehmen nach ebenfalls an der einen oder anderen Marke interessiert.

Bei allen genannten Parteien handelt es sich um potenzielle strategische Käufer: Statt einer Komplettübernahme THQs hat man dort eher den Erwerb einzelner Serien und Studios im Sinn, um das eigene Aufgebot punktuell zu verstärken. Clearlake und das THQ-Management hatten bis dato versucht, ein solches Szenario zu vermeiden.

Update: Laut DDI haben sich die Parteien jetzt geeinigt. Die Auktion soll am 22. Januar stattfinden. Gebote für einzelne Assets sollen dabei möglich sein.