Wii U: "Keine Preissenkung geplant"

Wii U
31.01.2013 10:45, Julian Dasgupta

Wii U: "Keine Preissenkung geplant"

Gestern hatte Nintendo seine jüngsten Geschäftszahlen veröffentlicht und darin auch seine Absatzprognosen für Wii U (ab 689,99€ bei kaufen), 3DS und DS nach unten korrigieren müssen. War der Hersteller einst davon ausgegangen, bis zum 31. März 5,5 Mio. Exemplare seiner jüngsten Heimkonsole an den Handel ausliefern zu können, so rechnet man jetzt mit vier Mio. Geräten.

Wie üblich wendete sich Satoru Iwata am Tag der Bekanntgabe der Quartalszahlen an die Anleger und analysierte die Situation und den Ausblick in einer Präsentation.  Und wie so oft schlüsselt der Präsident des Unternehmens darin auch die Verkaufszahlen etwas genauer auf. Während bis dato nur die konkreten Absatzzahlen aus den USA und Japan bekannt waren, erläutert Iwata hier auch die Lage in Europa und merkt an: In jener Region habe die Wii U noch schneller an Schwung verloren als in den beiden anderen Hauptmärkten.

Ebenfalls aufgezeigt werden die Marktanteile der einzelnen Systeme.

Rückblickend sinniert Iwata, man habe es nicht vermocht, die Leute über den Verkaufsstart hinaus für die Wii U zu begeistern und habe zum Jahreswechsel spürbar an Schwung eingebüßt. In Verbindung mit einigen Verschiebungen habe es Nintendo außerdem nicht geschafft, Anfang 2013 einen stetigen Nachschub an neuer Software zu gewährleisten. Was sicherlich auch einer der Gründe dafür gewesen sein dürfte, dass der Hersteller in der vergangenen Woche in der Nintendo Direct reichlich neue Titel angekündigt hatte, von denen einige noch recht lange auf sich warten lassen dürften.

Es sei natürlich schwieriger als bei der Wii, den Appeal der Konsole an andere zu vermitteln. Die bisherigen Käufer des Systems seien aber sehr zufrieden. Anders gesagt: "Wir haben die Kunden erreicht, von denen wir wussten, dass sie als erste zugreifen werden. Aber die Informationen wurden nicht erfolgreich an die Leute weitergegeben, die dann als nächste zuschlagen könnten."

"Keine Preissenkung"

Vergleiche mit dem Absatz der Wii seien derzeit nicht zielführend: Nintendo wolle sich darauf konzentrieren, den Schwung zurückzubekommen. Der Firmenchef sagt aber auch deutlich: "Bei der Wii U haben wir eher recht resolut beschlossen, sie unter ihren Fertigungskosten zu verkaufen, also haben wir nicht vor, eine Preissenkung vorzunehmen. Das möchte ich an dieser Stelle absolut klarstellen." 

Ähnliches hatte der Hersteller seinerzeit auch behauptet, bevor man einen Monat später dann doch an der Preissschraube drehte. Im Falle des Handhelds hatte Nintendo mit dem System allerdings vor dessen Preissenkung mit der Hardware keinen Verlust gemacht. Und so verweist Iwata in seiner Präsentation auch nochmals darauf, dass man damals eine Lektion gelernt habe. Es sei aber völlig klar, dass man zum jetzigen Zeitpunkt den Kunden einfach noch nicht "den wahren Wert unseres Produkts [Wii U] vermittelt hat." Ein Schwerpunkt sei dabei das Bewerben und der Ausbau des Software-Aufgebots der Konsole. Auch müsse man den Appeal der Wii U durch weitere System-Updates steigern, mit denen die Startzeit von Spielen und die Menüs optimiert werden. Auch das hatte das Unternehmen in der vergangenen Woche angekündigt.