Allgemein: Cliff Bleszinski über EAs Ruf und lautstarke Minderheiten

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01.03.2013 12:26, Julian Dasgupta

Cliff Bleszinski über EAs Ruf und lautstarke Minderheiten

Miktotransaktionen würden von den Kunden gut angenommen, sinnierte Blake Jorgensen vor einigen Tagen im Rahmen einer Konferenz. Electronic Arts würde all seine Spiele mit Möglichkeiten versehen, zusätzlich Geld auszugeben, so der Finanzchef des Publishers, der sich da natürlich an Aktionäre und Investoren richtete.

Angesichts der Reaktionen auf die Äußerungen springt jetzt Cliff Bleszinski dem Publisher zur Seite. Epics einstiger Vorzeigedesigner ist derzeit aktiv in der Blogosphäre unterwegs und verweist auf die stark gestiegenen Produktionskosten von Spielen. Aus Kundensicht seien Spiele hingegen heute so günstig wie nie zuvor, wenn man die Inflationsrate berücksichtigt.

Hersteller müssten eben irgendwie Geld verdienen, so Bleszinski, der genug davon hat, dass EA als böser ahnungsloser geldgieriger Konzern dargestellt wird, während eine Firma wie Valve das Image eines guten Jungen hat, der nichts falsch machen kann. Er sei durchaus ein Fan der Arbeit von Newell & Co., aber wenn ein Verlobungsring in Team Fortress 2 für 100 Dollar angeboten wird, sei das was Cooles, während es bei EA als böse gelten würde. Auch Valve wolle letztendlich Geld verdienen. Und wer Geld verdiene, könne Jobs schaffen und Familien ernähren. Wer sich über Origin beschwere, vergesse, dass auch Steam eine Zeit lang Mist gewesen war.

"Ich erinnere mich an den Aufschrei gegen Epic, als wir es in Gears 3 ermöglichten, Waffen-Skins zu kaufen. Ich habe einem wütenden Fan auf Twitter geantwortet: 'Es steht dir doch frei, keine optionalen kosmetischen Waffen-Skins zu kaufen, die dich auffälliger/sichtbarer gegenüber deinen Gegnern machen.' Und wisst ihr was? Trotz all der Aufregung haben die Leute das haufenweise gekauft. (Ich hab die Zahlen gesehen.)"

Wer EA nicht möge, solle keine Spiele von EA kaufen. Wer keine Mikrotransaktionen möge, solle einfach kein Geld dafür ausgeben. Der Publisher habe einige clevere Leute in seinen Reihen und würde solche Sachen nicht ausprobieren, wenn sie nicht funktionieren würden. Und das sei der Fall. Es gebe schließlich Analystenteams, die genau untersuchen, wo und wie die Spieler ihr Geld investieren.


Leute, die sich in Internetforen darüber aufregen, seien Teil einer lautstarken Minderheit. Der Durchschnittskunde, der sich jedes Jahr sein Madden oder GTA kaufe, wisse davon nichts; er habe kein Problem damit, etwas mehr Geld in ein Spiel zu stecken.

Das Free-to-play-Modell werde nicht einfach wieder verschwinden, und DLC gehöre auch zum Pflichtprogramm eines jeden Spiels. Ohne einen Strom an Zusatzinhalten würden die Leute die Software recht schnell weiterverkaufen oder gar nur ausleihen.

Wer sich die "gute alte Zeit" zurückwünsche, vergesse dabei wohl die Geldfresser in den Spielhallen, die konzipiert waren, den Leuten die Münzen aus der Tasche zu ziehen. Er selbst sei in die Spielebranche gegangen, weil er das Medium liebe und tolle Produkte abliefern wolle, merkt Bleszinski an. Aber auch er wolle Geld damit verdienen. Das sei kein Garant für Glück und Zufriedenheit, aber es sei schon nett, sich seinen Wunschurlaub auch leisten, seine Familie ernähren und seine Rechnungen bezahlen zu können.

Letzendlich gelte: "Wenn du die Spiele oder die Geschäftsmethoden nicht magst, dann gib kein Geld dafür aus. Stimme mit deinen Dollar ab."