Square Enix: Über Absatzprognosen und eingestampfte Projekte

Square Enix
08.04.2013 23:04, Julian Dasgupta

Square Enix: Über Absatzprognosen und eingestampfte Projekte

Vor zwei Wochen hatte Yoichi Wada seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten von Square Enix verkündet. Der Mann, der die Geschicke des Publisher geleitet hatte, seit dieser durch die Fusion von Square und Enix entstand, macht damit den Weg frei für Umbauten, die man nach einem verlustreichen Geschäftsjahr als notwendig erachtet.

Einer der Gründe für die Delle in der Bilanz waren einige Großproduktionen, die sich schlechter verkauft hatten als erhofft. Dabei verwies man insbesondere auf drei Titel, die unter den Erwartungen geblieben waren: Sleeping Dogs, Hitman: Absolution und Tomb Raider hatten sich bis zum 31. März 'nur' 1,75 Mio., 3,6 Mio. bzw 3,4 Mio. Mal verkauft. Letzteres hatte immerhin eine neue Launch-Bestmarke für die Serie aufstellen können.

Wer wissen will, wie der Hersteller kalkuliert hatte, wird im Rahmen eines weiteren Dokuments (PDF ) aufgeklärt. Basierend auf seinem Inhalt, dem Genre und den Wertungen hätte Sleeping Dogs das Potenzial für 2 bis 2,5 Mio. Exemplaren im westlichen Markt gehabt. Auf Basis der gleichen Schätzungen hatte man bei Hitman: Absolution und Tomb Raider 4,5 bis 5 bzw. 5 bis 6 Mio. Einheiten in Nordamerika, Europa und Japan für möglich gehalten. Bei den internen Prognosen rechne man dann mit 80 bis 90 Prozent des vorher angesprochenen Verkaufspotentials - es sei  enttäuschend, dass man selbst mit jener Prämise unter den Vorhersagen geblieben sei.

Über zwei Mrd. Yen an Kosten müsse man für Produktionen abschreiben, die man in Japan eingemottet hat. Auch in Europa sei gestrichen worden. Square Enix verweist auch auf eine neue Sparte in den USA, in der man Casual-Titel für Smarthpones entwickeln wollte. Dies habe aber nicht gut funktioniert. Die mit der Schließung verbundenen Kosten werden mit einer Mrd. Yen (rund 7,7 Mio Euro) beziffert.

Insgesamt habe man trotz aller Bemühungen seit drei Jahren kein zufriedenstellendes Geschäftserlebnis erreicht. Insbesondere im Bereich der Konsolen- und Online-Rollenspielen - Final Fantasy XIV lässt grüßen - sei man unter den Erwartungen geblieben.

Wada wird zukünftig kein offizielles Amt mehr innehaben, sondern Square Enix lediglich beraten.