Spielkultur: Freihandelsabkommen mit den USA: G.A.M.E. mahnt und warnt vor Patentwahn

Spielkultur
17.05.2013 11:40, Julian Dasgupta

Freihandelsabkommen mit den USA: G.A.M.E. mahnt und warnt vor Patentwahn

Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA würde natürlich auch Implikationen für die Spielebranche haben. In einer Mitteilung bezieht jetzt auch G.A.M.E. Stellung zur angedachten Freihandelszone und begrüßt die damit einhergehenden Möglichkeiten, warnt allerdings auch vor potenziellen Risiken.

Der hiesige Herstellerbund mahnt, Spiele seien ein Kulturgut und müssten dementsprechend auch genau wie andere Kulturgüter gehandhabt werden. Auch müsse die Förderfähigkeit von Unterhaltungssoftware gewahrt werden, so der Verband, der da wohl ein Szenario fürchtet, in dem vorhandene oder angedachte Fördermodelle in Deutschland aus wettbewerbsrechtlichen Gründen beschnitten oder gar komplett wegfallen müssten. 

Im Gespräch mit der Politik wies der G.A.M.E.-Geschäftsführer Thorsten Unger außerdem auf die Konsequenzen hin, die eine Freihandelszone für das Patentsystem haben könnte. So müsse verhindert werden, dass es eine Ausweitung von Verfahrenspatenten für Spielemechanismen oder Geschäftsmodelle gibt, um den ungesunden Auswüchsen Einhalt zu gebieten und ein potenzielles Minenfeld zu umgehen.

"Beispielshaft sei hier das „Free-to-Play“-Modelle genannt, welches kostenloses Spielen ermögliche und sich über das Erwerben von virtuellen Gütern refinanziere. Diese sei in Europa Allgemeingut, dagegen stünden US-amerikanische Verfahrenspatente, deren Ausweitung auf den europäischen Raum unbedingt zu vermeiden sei."

Der Verband fordert außerdem eine Angleichung beim Jugendschutz bei gleichzeitiger Berücksichtigung regionaler Befindlichkeiten. Zudem dürften Unterschiede bei der Handhabung von Urheberrecht und Datenschutz nicht zum Wettbewerbsnachteil für Länder aus Europa werden.