Electronic Arts: "Haben uns nicht bei Konsolenherstellern für ein DRM-System eingesetzt"

Electronic Arts
12.06.2013 03:00, Julian Dasgupta

Electronic Arts: "Haben uns nicht bei Konsolenherstellern für ein DRM-System eingesetzt"

Im Interview mit Polygon wird Peter Moore gefragt, wie man denn Microsofts DRM-System auf der Xbox One handhaben wird. Dessen Freiheitsgrad bzw. Restriktivität hängt bekanntermaßen ab vom Wunsch des jeweiligen Herstellers.

Der Chief Operating Officer von Electronic Arts lässt das verlauten, was auch fast alle anderen Publisher bisher unisono mitteilen ließen: Man habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genug Informationen über das Konzept und dementsprechend auch noch keinen offiziellen Standpunkt. Moore sinniert dabei allerdings auch über eine Frage (Wird Microsoft an den Gebühren für einen Lizenztransfer bei anderen Herstellern beteiligt?), die Microsoft in der vergangenen Woche eigentlich recht klar verneinend beantwortet hatte.

Moore dementiert vehement Gerüchte, Electronic Arts habe sich stark bei den Konsolenherstellern für einen derartigen DRM-Ansatz eingesetzt. EA habe nie eine solche Lobbyarbeit betrieben. Er selbst sei bekannt dafür, ein Befürworter von Gebrauchtspielen zu sein, und liebe das aktuelle Ökosystem. Davon profitiere auch ein Händler wie Gamestop, der ja ein großer und wichtiger Partner sei.

"EA hatte nie Gespräche - und ich war bei allen dabei - mit allen Hardwareherstellern, wo wir ein System einforderten, mit dem man daran mitverdienen oder das sogar ganz stoppen kann. Absolut inkorrekt."

Man müsse jetzt erstmal die aktuelle Situation analysieren und sich mit seinen Partnern unterhalten, so der EA-Mann, der sagt: Er habe vor der gestrigen Pressekonferenz nicht gewusst, was Sony eigentlich ankündigen würde zu dem Thema. Moore selbst hatte die Verkaufsstarts der Dreamcast und der Xbox 360 betreut und merkt an, dass sich Konsolenhersteller aus taktischen Gründen bis zur letzten Sekunde bedeckt halten und nicht alle Publisher einweihen würden in ihre Pläne.

"Der Online Pass war ein Fehler."

Moore wird auch auf die Mutmaßung angesprochen, EA habe den Online Pass nur abgeschafft, weil sich bereits ein Ersatz dafür abzeichnete.

"Wir haben den Online Pass eingestellt. Ich war bei dem Meeting dabei. Es wurde einfach nicht von den Kunden angenommen. Es war einfach nicht kundenfreundlich. Es war nervige Arbeit und es war viel Arbeit für den Typen, der eigentlich nie sein Spiel verkaufen würde - auch wenn wir ihm dafür ein paar digitale Inhalte gaben. Weil man irgendwelche Nummern eingeben musste. Wir haben einfach diese Entscheidung getroffen. Ich hatte bei dem Meeting den Vorsitz inne.

Es war nicht so, als ob das wie bei Austin Powers ein Treffen der Dr. Evils war, wo man sich sagte: 'Wir wissen ja, dass wir das später woanders wieder reinholen.'

Nein, das war nicht das Meeting, bei dem ich dabei war. Der Online Pass war einfach den Ärger nicht wert. Er war ein Fehler. Das Feedback der Kunden war, dass er einem guten Erlebnis im Weg steht, also lasst uns ihn loswerden"