Nintendos Eiji Aonuma: "Müssen uns weiterentwickeln"

Nintendo
14.06.2013 00:07, Julian Dasgupta

Nintendos Eiji Aonuma: "Müssen uns weiterentwickeln"

Während das nächste neue Abenteuer von Link auf der Wii U noch eine Weile auf sich warten lassen dürfte, besinnt sich Nintendo mit den in diesem Jahr anstehenden Titeln auf die Vergangenheit. Die Heimkonsole wird im Oktober mit einem Remake von Zelda: The Wind Waker beehrt, während Zelda: A Link Between Worlds zwar ein neues Spiel ist, welches inhaltlich wie ästhetisch mit dem SNES-Oldie Zelda: A Link to the Past verknüpft ist.

Im Interview mit Engadget merkt Eiji Aonuma allerdings an: "Wenn wir uns nicht ändern, dann sterben wir. Wir müssen uns weiterentwickeln. Dinge müssen sich ändern. Dinge müssen wachsen."

Auf die Möglichkeit weiterer HD-Remakes auf der Wii U angesprochen entgegnet der Herr der Zelda-Marke: Wenn man weiterhin Remakes abliefert, wachse man nicht mehr. Mit der Neuauflage von Wind Waker habe sein Team die Hardware der Wii U kennengelernt, um jene Lektionen dann bei zukünftigen Produktionen anwenden zu können.

"Hinsichtlich des Begehens neuer Wege oder des Veränderns der Formel... ich höre die Gedanken der Fans durchaus. Diesen Eindruck der Fans, dass das vielleicht etwas ausgelutscht ist. Aber wenn wir zu viel ändern, dann habe ich Bedenken, dass die Leute sagen: 'Okay, das ist nicht mehr Zelda, wenn es diese Formel nicht mehr hat.'"

Dass Aonumas Teams derzeit an dem 3DS-Titel und dem Remake werkeln, wirkt sich nicht unbedingt förderlich auf den nächsten großen Wii U-Ausflug von Link aus. Wirkliche Fortschritte werden dort wohl erst nach der Fertigstellung von Wind Waker gemacht.

Aonuma merkt auch an, Nintendo habe traditionell eine sehr vorsichtige, gründliche und analytische Herangehensweise an die Produktion von Spielen, die manchmal auch ein Nachteil sei. Dann sei man vielleicht etwas zu vorsichtig und benötige auch zu viel Zeit, um Risiken zu bewerten und eine Entscheidung zu treffen. Laut des Designers habe Nintendo nun aber auch einige etwas risikofreudigeren Verfahren eingeführt, deren ersten Ergebnisse man im nächsten Jahr bewundern können wird.

Das neue Zelda-Spiel für die Wii U könnte größer, offener und nichtlinearer angelegt sein als bisherige Zelda-Spiele laut früherer Andeutungen Aonumas. Der hatte im Winter zudem gefragt, ob Zelda-Spiele denn grundsätzlich immer Solo-Angelegenheiten sein müssten.

Im Engadget-Interview legt er nach und bringt weitere Wege ins Spiel, um mit den gewohnten Konventionen zu brechen: "Wir versuchen immer, neue Arten zu finden, wie man spielen kann. Nicht nur die Art der Items, die man findet, sondern wie man sie verwendet. Ich will dem Spieler mehr Freiheiten geben. Ich will, dass sie mehr erkunden. Das Konzept des Items wird sich völlig von dem unterscheiden, was ihr bisher erlebt hat."

Aonuma hatte vor Kurzem auch durchblicken lassen , er würde vor seiner Rente gerne noch etwas abseits der Zelda-Reihe machen. Er wolle nicht das Ende seiner Karriere erreichen und nur an jener Serie gearbeitet haben. Jedes Mal, wenn er gute neue Ideen hat, würde die jedoch irgendwann in einem Zelda-Spiel verarbeitet werden. Vielleicht müsste er sich mal eine sechs-monatige Auszeit von der Reihe gönnen - wahrscheinlich würde dann aber ein Spiel herauskommen, das Zelda sehr ähnelt. Was nicht verwunderlich sei: A Link to the Past sei das Spiel gewesen, das ihn am meisten geprägt hat.