Xbox One: Gerücht: SDK mit heißer Nadel gestrickt, CoD läuft mit 720p-Auflösung

Xbox One
29.10.2013 07:56, Julian Dasgupta

Xbox One: Gerücht: SDK mit heißer Nadel gestrickt, CoD läuft mit 720p-Auflösung

Sowohl Xbox One (ab 199,95€ bei kaufen) als auch PS4 werden zum Verkaufsstart Updates für die System-Software spendiert bekommen, die das eine oder andere versprochene Feature erst ermöglichen - im Falle der Sony-Konsole kann man ohne den Patch nicht mal Filme auf DVD oder Blu-ray konsumieren. Der Suspend-Modus wird erst später nachgereicht.

Laut eines Kotaku-Berichts haben Entwickler derweil hinter den Kulissen mit dem SDK für die Xbox One zu kämpfen. Die Entwicklungswerkzeuge hätten selbst in der aktuellen Fassung noch allerlei Bugs. Einer Quelle zufolge mussten die Hersteller alle Spiele nochmal einreichen zur Zertifizierung bei Microsoft, wenn man diese mit der älteren Version des SDKs fertiggestellt hatte. Sowohl bei den Entwicklern als auch bei Microsoft dürften so vor den Verkaufsstart noch reichlich Überstunden fällig werden.

Das Blog berichtet auch über angebliche Probleme mit der Stabilität des Party-Modus - der Sprachchat habe ab und zu Aussetzer, die Kombination von bestimmten Apps lasse das System derzeit abschmieren. In dem Fall bezieht man sich allerdings nicht auf Entwicklerkreise, sondern Infos eines anderen Bloggers, der seinerseits entprechende Kontakte haben soll.

Microsoft selbst ließ auf Anfrage naturgemäß verlauten, alles sei wunderbar. Spiele seien in der Zertifizierung, beim Online-Part greife man auf einen Erfahrungsschatz von zehn Jahren zurück - Multiplayer auf der Xbox One werde besser denn je.

Läuft Call of Duty: Ghosts nur mit 720p?

Recht schweigsam gibt sich Microsoft hingegen an anderer Stelle. Seit der vergangenen Woche kursieren Gerüchte, dass Call of Duty: Ghosts auf der Xbox One nativ in 720p berechnet wird. Im Falle der PS4-Version hatte Adam Boyes von Sony verkündet, sie laufe nativ mit 1080p. Der auf neogaf recht umtriebige Albert Penello von Microsoft hatte angesichts der Gerüchte verlauten lassen, er habe keinen Zugriff auf technische Details von Dritthersteller-Spielen. Der für Forbes tätige Journalist Erik Kain hatte per Twitter süffisant angemerkt : Das sei ja sehr seltsam - viele andere Leute würden die Auflösung kennen, dürften aber aufgrund eines Microsoft-Embargos noch nichts dazu sagen.

Bei anderen Themen wird auf offizielle Anfragen eigentlich eher umgehend reagiert - die Anfragen von Kotaku und IGN zur Auflösung des Shooters harren hingegen seit einigen Tagen einer Antwort.

Trotz Review-Embargos bereits bekannt : Battlefield 4 läuft auf der Xbox One nativ mit (natürlich auf 1080p hochskalierten) 720p, auf der PS4 hingegen mit 900p.

Es darf spekuliert werden, dass Microsoft derartig unliebsame Nachrichten lieber so lange wie möglich unter Verschluss halten möchte, insbesondere da die CoD-Reihe zu den bekanntesten Marken gehört und dank des langjährigen DLC-Deals mit Activision eine stärkere Bindung zur Xbox hat. Auch ist es natürlich möglich, dass Infinity Ward derzeit noch eifrig an einem Patch schraubt, der zum Verkaufsstart kommen wird und die Lage zumindest etwas bessern wird.

Schon seit einiger Zeit versucht der Hersteller anzukämpfen gegen das Image, mit der schwächeren, dank Kinect aber gleichzeitig teureren Hardware ins Rennen zu gehen. Während Forza Motorsport 5 in 1080p mit 60 Bildern pro Sekunde laufen soll, bietet ein anderer Exklusivtitel wie Ryse von Crytek nur mit 900p bei 30 Bildern pro Sekunde und geringeren Details als ursprünglich geplant. Das Studio merkte an, als Ausgleich kämen bessere Shader zum Einsatz.

GPU und CPU der Xbox One laufen zwar mit einem etwas höheren Takt als ihre Gegenstücke in der PS4 - dort können Entwickler allerdings auf einen fixeren Hauptspeicher und einen mit mehr Recheneinheiten ausgestatteten Grafikchip zurückgreifen. Zehn Prozent der Grafikleistung sind auf der Xbox One zudem initial für Kinect und Apps reserviert.

Microsoft hat zwar noch 32 MB ESRAM verbaut, um einen fixen Speicher im System zu haben - dessen Größe kann aber je nach Aufwändigkeit der Bildberechnungen (z.B. Kantenglättung) zum Flaschenhals werden. Im Falle von Spielen der ersten Generation könnten Entwickler daher das Runterschrauben der Auflösung als Hilfsmittel bemühen, um sich etwas mehr Spielraum zu verschaffen.