Electronic Arts: EA: Wegen Battlefield-4-Problemen und "irreführender Angaben" von Investoren verklagt

Electronic Arts
19.12.2013 11:47, Marcel Kleffmann

EA: Wegen Battlefield-4-Problemen und "irreführender Angaben" von Investoren verklagt

Die zahlreichen Probleme bei Battlefield 4 haben wohl ein gerichtliches Nachspiel, denn eine Gruppe von Investoren hat eine Sammelklage gegen Electronic Arts eingereicht. Die Sammelklage wurde stellvertretend für "sämtliche Anleger eingereicht, die Aktien zwischen dem 24. Juli nach der Meldung der Quartalsergebnisse bis zum 4. Dezember erworben haben." Die Kläger werfen Electronic Arts vor, der Publisher habe im Vorfeld der Veröffentlichung "falsche bzw. irreführende Angaben" über den Entwicklungszustand des Shooters gemacht, um den Börsenkurs des Unternehmens zu stärken - schließlich sei Battlefield ein wichtiger Umsatz-Eckpfeiler.

EA bzw. der Führungsriege wird vorgeworfen, dass sie über den Zustand und die qualitativen Mängel des Spiels vollständig informiert gewesen sein sollen und auch darüber, dass das Spiel in diesem Zustand keinesfalls die anvisierten Verkaufsziele erreichen würde. Bei GamesIndustry heißt es weiter: "Mehrere Führungskräfte wie CEO Andrew Wilson, EA-Games-Chef Patrick Soderlund und EA-President Peter Moore hätten Aktienpakete im Wert von jeweils mindestens einer Million Dollar verkauft. EAs Label-Chef Frank Gibeau habe dabei am meisten profitiert. Gibeau hatte zwei Tage nach Erscheinen von Battlefield 4 am 31. Oktober 5,69 Mio. Dollar aus Aktienverkäufen erlöst."

Nach der Veröffentlichung des Shooters sank der EA-Aktienkurs sukzessive, und zwar von 28,13 Dollar am 23. August 2013 auf 21,01 Dollar am 05. Dezember 2013 - der 05. Dezember war übrigens der Tag, an dem EA verkündete, dass die Arbeit an anderen Projekten ruhen soll, bis die gröbsten Probleme behoben seien (wir berichteten).

Ein Sprecher von EA hat sich bereits zu Wort gemeldet und kündigte an , dass man aggressiv gegen die Klage vorgehen werde.

Verlauf des Aktienkurses von EA (April bis Dezember 2013):

(Quelle: businessweek.com )

"According to the complaint, defendants' Class Period statements were materially false and misleading because they failed to disclose and misrepresented the following adverse facts which were known to or recklessly disregarded by defendants: (a) Battlefield 4 was riddled with bugs and multiple other problems, including downloadable content that allowed players access to more levels of the game, a myriad of connectivity issues, server limitations, lost data and repeated sudden crashes, among other things; (b) as a result, Electronic Arts would not achieve a successful holiday season 2013 rollout of Battlefield 4; (c) the performance of the Electronic Arts unit publishing Battlefield 4 was so deficient that all other projects that unit was involved in had to be put on hold to permit it to focus its efforts on fixing Battlefield 4; and (d) as a result, Electronic Arts was not on track to achieve the financial results it had told the market it was on track to achieve during the Class Period."