Square Enix: "Zu sehr auf Weltmarkt und Massenanreiz konzentriert"

Square Enix
31.03.2014 13:36, Julian Dasgupta

Square Enix: "Zu sehr auf Weltmarkt und Massenanreiz konzentriert"

Die Kollegen von Siliconera haben allerlei Aussagen zusammengefasst, die Yosuke Matsuda in einem Interview mit Nikkei Trendy abgab.

Der Mann, der im vergangenen Jahr nach dem Rückzug Yoichi Wadas zum Präsidenten von Square Enix ernannt wurde, wird u.a. gefragt, ob der Hersteller einige "globale Titel" für Smartphones in der Pipeline hat. Die gebe es - man wolle sich allerdings nicht zu sehr auf den "globalen Aspekt" konzentrieren bei der Produktion.

So merkt er an: "So haben wir z.B. in der Vergangenheit Konsolenspiele mit einem weltweiten Ansatz entwickelt und unseren Fokus verloren. Das waren dann Spiele, die nicht nur bei den Japanern nicht mehr ankamen, sondern unvollständig und auch nicht geeignet für das weltweite Publikum waren."

Ein Spiel wie Bravely Default sei hingegen ein klassisches für den Heimmarkt entwickeltes JRPG gewesen, das sich dann auch in allen anderen Märkten gut verkauft habe. Da man die Welt bisher stets in einzelne Märkte mit unterschiedlichen Vorlieben eingeteilt habe, habe man nie wirklich wahrgenommen, dass es ja überall JRPG-Fans gebe. Und dank der neuen Informationskanäle würden sich Neuigkeiten aus Japan auch sofort überall hin verbreiten.

Wenn man das als großes Ganzes betrachtet, könne man eigentlich nicht mehr von einem Nischenmarkt reden. Square Enix werde kommende Spiele als wuchtige JRPGs konzipieren. Dadurch könne man sich besser aus sein eigentliches Zielpublikum konzentrieren, was wiederum bessere Ergebnisse mit sich bringen würde.

Hitman: Absolution: Zu viele "Elemente für die Masse"

Matsuda ergänzt: "Wenn du dich zu sehr auf den globalen Aspekt konzentrierst, verlierst du aus den Augen, für wen du eigentlich ein Spiel machst. Wenn man z.B. auf 2013 zurückschaut, hatten wir da einige Spiele für Heimkonsolen, die für das globale Publikum gemacht wurden und Probleme hatten.

Das Team von Hitman: Absolution hatte in der Hinsicht ziemliche Schwierigkeiten. Sie bauten viele 'Elemente für die Masse' statt für den Fankern ein, um so viele neue Spieler wie möglich zu erreichen. Es war eine Strategie, um mehr Massenanreiz zu bekommen. Das, was die Hitman-Serie auszeichnet, ist allerdings ihr Reiz für Core-Spieler, und viele Fans haben da einen Mangel an Fokus gesehen, was sich dann auch beim Absatz bemerkbar machte." 

Sein Fazit: "Bei AAA-Spielen, die derzeit für unsere Marken entwickelt werden, wollen wir zurück zu deren Wurzeln und uns auf das Kernpublikum konzentrieren. Wir werden hart an Inhalten arbeiten, bei denen die Fans denken: "Das ist das Hitman, das ich kenne." Ich glaube, das ist der beste Weg, über den unsere Studios ihre Stärken ausspielen können."

Schon im vergangenen Jahr hatte der Hersteller u.a. durchblicken lassen, man habe regionale Besonderheiten bei der Entwicklung seiner Spiele vernachlässigt und zu stark auf den Weltmarkt geschielt. Als der Publisher im Januar über den nächsten Hitman-Titel plauderte, wurde ebenfalls betont: Man möchte zurück zum Kern der Marke.