Game Developers Conference Europe 2014 : Game Developers Conference Europe 2014: Frauen haben "ein Recht hier zu sein"

Game Developers Conference Europe 2014
13.08.2014 04:02, Benjamin Schmädig

Game Developers Conference Europe 2014: Frauen haben "ein Recht hier zu sein"

Eine Veranstaltung der Games Developer Conference drehte sich nicht vordergründig um Spiele, sondern um Frauen in der Spieleindustrie. Dabei ging es nicht um eine Analyse der Situation – die sechs Sprecherinnen legten in kurzen Vorträgen lediglich dar, was sie antreibt Entwickler oder Produzent zu sein.

Die #1 ReasonToBe betitelte Veranstaltung, also in etwa "der wichtigste Grund hier zu sein", bot aufgrund der Kürze der Vorträge leider keine tiefen Einblicke. Allerdings nannte Henrike Lode, Produzentin des Independentstudios Lohika, Beispiele für Situationen, in denen sie sich als Frau von Kollegen der Spieleindustrie diffamiert fühlt. Mit einem Ausdruck ihre Anatomie betreffend möchte sie jedenfalls nicht angesprochen werden.

Siobhan  Reddy von Media Molecule erwähnte, dass Frauen mitunter weniger Mitspracherecht als männliche Kollegen hätten. Reddy zeigt sich verärgert darüber, dass sich Mädchen und junge Frauen seltener in den Inhalten vieler Videospiele wiederfinden und deshalb ein geringeres Interesse an einer Karriere in der Spieleindustrie hegen. Es lohne sich dafür zu kämpfen, dass sich das ändert.

Der Tenor aller Vorträge war allerdings nicht Missmut oder Ärger. Die Sprecherinnern, darunter auch Auriea Harvey von Tale of Tales, wünschten sich vielmehr als ganz normale Entwickler wahrgenommen zu werden. Brenda Romero etwa erkennt die Bedeutung von Vorbildern an, wäre aber froh darüber, wenn es eine solche Veranstaltung in Zukunft nicht geben müsste und verwies auf ihre Auszeichnungen: Die Hälfte würdigten ihre Leistungen nicht als Entwickler, sondern als weiblicher Spielemacher.

Oder wie es Annakaisa Kultima von der University of Tampere ganz unaufgeregt formulierte: "Ich habe ein Recht hier zu sein."