Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung mit "bisher größter Schießerei an einer Schule"

Spielkultur
15.10.2014 05:21, Benjamin Schmädig

Spielkultur - Anita Sarkeesian sagt Rede ab nach Drohung mit "bisher größter Schießerei an einer Schule"

Anita Sarkeesian hat eine Rede an der Utah State University abgesagt, nachdem mehrere Mitarbeiter der Einrichtung einen Brief erhalten hatten, dessen anonymer Verfasser die "bislang größte Schießerei an einer Schule in der amerikanischen Geschichte" androhte, falls Sarkeesian auftreten würde. Das Nachrichtenportal Standard-Examiner berichtet u.a. darüber.

Der Autor der Drohung schrieb: "Feministen haben mein Leben ruiniert und ich werde mich dafür rächen, mir zuliebe und im Namen aller, denen sie Unrecht angetan haben."

Nach Rücksprache mit der Polizei entschied sich die Universität zur Durchführung der Veranstaltung . "Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass die Drohung denen gleicht, die sie (Sarkeesian) landesweit auch an anderen Orten erhalten hat. Die Drohung, die wir erhalten haben, ist nichts Ungewöhnliches für diese Frau." So ein Sprecher der Bildungseinrichtung gegenüber Standard-Examiner.

Sarkeesian sagte ihre Rede dennoch ab, weil die Polizei das in Utah gesetzlich erlaubte Mitführen von Waffen nicht unterbinden wollte. Per Twitter teilte sie mit:


Die Feministin wies zudem darauf hin, dass sie mehrere Drohungen erhalten habe. Der Verfasser einer Drohung hätte eine Verbindung zu gamergate hergestellt.

Sie werde ihre Arbeit allerdings fortsetzen: "Ich werde weiter meine Stimme erheben. Die gesamte Spieleindustrie muss sich gegen die Angriffe auf Frauen wehren."


Sarkeesian tritt für die Gleichberechtigung und Interessen von Frauen ein. Auf ihrer Webseite Feminist Frequency weist sie u.a. auf Missstände hin. Ihre Videoserie Tropes vs. Women in Video Games rückt die Darstellung von Frauen in Videospielen in den Vordergrund.

Für Letztere erhielt sie starkes Gegenfeuer. Nach Drohungen gegen sie und ihre Familie hatte sie vor knapp zwei Monaten ihr Haus verlassen (wir berichteten). Später sprach sie sich dafür aus, die Berichte von Frauen ernst zu nehmen, die von Drohungen und Belästigungen handeln (wir berichteten).