Unity Game Engine: Unity: John Riccitiello wird neuer CEO

Unity Game Engine
23.10.2014 05:43, Benjamin Schmädig

Unity: John Riccitiello wird neuer CEO

Der ehemalige Geschäftsführer von Electronic Arts hat beim Entwickler der Spielengine Unity angeheuert, wie u.a. Develop berichtet . Riccitiello gehörte bereits seit November letzten Jahres dem Aufsichtsrat des Unternehmens an.

Der bisherige CEO und einer der Gründer des Unternehmes, David Helgason, soll Unity als Leitender Vizepräsident für Strategie und Kommunikation erhalten bleiben. Zur Übergabe an Riccitiello sagt er: "Wir haben bereits etwas mehr als ein Jahr lang zusammengearbeitet und bemerkt, wie ähnlich unsere Ansichten sind, wenn es um die Wichtigkeit der Demokratisierung von Entwicklungsvorgängen für ein gesundes Ökosystem der Entwickler und eine gesunde Spieleindustrie geht."

Der ehemalige EA-Mann schließt sich seinem Vorgänger an: "Unity ist mehr als eine tolle Engine und Pakete verschiedener Dienste. Es ist eine beeindruckende und bunte Gesellschaft von Entwicklern, von denen viele die Art und Weise ändern wollen, in der wir über Spieldesign und -Herstellung denken. Das Ziel von Unity - die Demokratisierung der Entwicklung - ist ein wichtiges und ich bin froh, dass ich dabei helfen darf, es zu erreichen."

GamesIndustry hat den Wechsel im Gespräch mit verschiedenen Analysten untersucht. Welche Ziele Unity mit dem Wechsel verfolgt, ist demnach nicht bekannt. In den vergangenen Monaten mehrten sich zwar Gerüchte über einen geplanten Verkauf - Helgasson und der Technische Direktor Joachim Ante dementierten diese aber konsequent.

Tatsächlich sagen die meisten Analysten ein Wachstum aus eigener Kraft voraus, das der neue CEO aufgrund seiner Erfahrung unterstützen werde. "Da Riccitiello große Firmen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Spieleindustrie geführt hat und im vergangenen Jahr im Aufsichtsrat von Unity saß, verfügt er über die idealen Voraussetzungen, um Partnerschaften zu entwickeln, die Unity als wichtige Entwicklungsplattform bei allen Publishern und Entwicklern etablieren werden", befindet etwa Patrick Walker von EEDAR .

Walker hält einen geplanten Verkauf zwar für möglich, sieht ihn aber nicht in naher Zukunft. Falls entsprechende Pläne existieren, solle Riccitiello seiner Einschätzung nach zunächst das Wachstum des Unternehmens beschleunigen.

Lewis Ward von IDC hält es zudem für möglich, dass sich Helgason nicht aus rein geschäftlichen Gründen vom Amt des Geschäftsführers zurückzieht: "Manche Menschen sind gar nicht dafür gemacht, ein großes Unternehmen als CEO zu führen - man schaue sich Notch an. Ich vermute, dass sich Dave [David Helgason, Anm. d. Red.] wohler dabei fühlen wird, sich um die zentrale Produktstrategie zu kümmern und Beziehungen mit Studios und unabhängigen Entwicklern aufzubauen."