Take-Two Interactive: Take-Two-Boss: "Dauerhaft hohe Qualität überlebt Booms wie Free-to-play"

Take-Two Interactive
04.12.2014 09:58, Jan Wöbbeking

Take-Two-Boss: "Dauerhaft hohe Qualität überlebt Booms wie Free-to-play"

Der CEO des GTA-Publishers Take-Two, Strauss Zelnick, hat ausgesprochen, was viele Spieler klassischer Titel denken: Die meisten Free-to-play-Spiele besäßen keine besonders hohe Qualität, erklärte er auf der Credit Suisse Annual Technology Conference (via Gamespot.com ). Er sei nicht scharf auf den Markt solcher Titel. Gründe dafür seien z.B. wenige zahlende Spieler und eine allgemein niedrige Qualität. In der Geschichte der Unterhaltungsindustrie seien aber nur solche Firmen dauerhaft erfolgreich gewesen, die ihre Kunden mit Qualität begeistern konnten:

"Das Problem mit dem Free-to-play-Modell ist, dass 95-97 Prozent der Leute, die sich mit deinen Inhalten beschäftigen, nicht dafür zahlen. Drei bis fünf Prozent tun es - an einem guten Tag vielleicht zehn Prozent."

Im Gegensatz dazu würden 100 Prozent der Spieler von Take-Two-Titeln für sie bezahlen.

"Ein Grund dafür, dass Free-to-play-Firmen wie Zynga eine gewisse Zeitperiode lang so erfolgreich waren, lag daran, dass sie keinerlei Akquise-Kosten hatten, denn sie konnten Facebook als kostenlose Akquise-Plattform nutzen. Dann änderte sich Facebook und Zynga änderte sich auch.

(...)

Eine andere problematische Sache mit Free-to-play-Spielen ist, dass sie in den meisten - aber nicht allen - Fällen weniger fesselnd sind. Und wenn man sich die Geschichte des Unterhaltungsgeschäfts - quer durch alle Medien - anschaut, waren nur solche Unterhaltungsfirmen dauerhaft erfolgreich, die ihre Konsumenten mit unheimlich hoher Qualität begeistert haben. Und ich habe wirklich noch niemals eine erfolgreiche Unterhaltungsfirma gesehen, die keine Strategie für die Produktion von hochwertigen Inhalten besaß. Nicht jeder kann das erreichen, aber man sollte es wenigstens versuchen!"

Obwohl Zelnick nicht sonderlich daran interessiert sei, Free-to-play-Spiele zu produzieren, verstehe er, dass der Markt Potential besitze:

"Ich denke das Modell ist ganz anders, der Konsument ist anders, die demographische Zielgruppe ist anders. Es ist definitiv vorhanden, aber es ist nicht unser Feld großer Expertise."

Smartphone-Spielen gegenüber zeigt sich Zelnick dem Gespräch nach schon eher aufgeschlossen, falls die Hardware sich weiterentwickle. Momentan seien die erhältlichen Geräte und ihre Konsumenten dafür noch nicht reif:

"Aber wenn das sich ändert, wenn die Rechenpower eines Smartphones der einer Konsole ähnelt, wenn die Leute robuste, qualitativ hochwertige Unterhaltung auf einem Smartphone spielen wollen, können und sollten wir zur Stelle sein!"