Ubisoft: Will nach Vivendi-Einstieg für seine Unabhängigkeit kämpfen

Ubisoft
22.10.2015 09:36, Michael Krosta

Ubisoft: Will nach Vivendi-Einstieg für seine Unabhängigkeit kämpfen

Der Einstieg von Vivendi bei Ubisoft wurde beim französischen Publisher nicht positiv aufgenommen. Nachdem der größte französische Medienkonzern in der vergangenen Woche 6,6 Prozent der Aktienanteile für 140,3 Millionen Euro erworben hatte, fürchten viele Mitarbeiter, dass dies den Anfang einer feindlichen Übernahme markieren könnte.

Gamesindustry.biz hat Einblicke in interne E-Mails bekommen, die Ubisofts CEO Yves Guillemot an die Mitarbeiter verschickt hat. Dort bezeichnet er den Kauf des neuen Anteilseigners als "unerwünscht" und "nicht willkommen" - auch weil Vivendi und sein Vorsitzender laut Guillemot aggressiv Unternehmen des Entertainment-Sektors verfolgen.

"Unsere Intention ist und war es immer, unabhängig zu bleiben. Dies hat es uns jetzt für 30 Jahre erlaubt, innovativ zu sein, Risiken einzugehen, beliebte Marken für Spieler rund um den Globus zu erschaffen, was dem Unternehmen dazu verholfen, zu dem Anführer heranzuwachsen, den es heute darstellt",
so Guillemot. "Wir werden dafür kämpfen, unsere Freiheit zu sichern. Wir sollten uns von dieser Situation - oder zukünftigen Handlungen durch Vivendi oder andere - nicht von unseren Zielen abbringen lassen. Unsere beste Verteidigung besteht darin, uns weiter auf das zu konzentrieren, was wir am besten können: das Abliefern von den originellsten und erinnerungswürdigesten Spielerfahrungen."

In einer weiteren E-Mail bezeichnet Ubisofts CEO außerdem das Risiko einer feindlichen Übernahme, denn in diesen Fall würde der Publisher "geleitet von Leuten, die unsere Expertise nicht verstehen oder was es braucht, um Erfolg in dieser Industrie zu haben."

Zuvor war Vivendi bereits bei Activision-Blizzard involviert, bevor ein Konsortium unter der Leitung von Bobby Kotick die Unabhängigkeit zurückkaufen konnte - ein Ziel, das jetzt vielleicht Yves Guillemot verfolgen dürfte.