Paradox Interactive bekam 2015 über 400 Einsendungen für Spielkonzepte

Paradox Interactive
21.03.2016 11:23, Michael Krosta

Paradox Interactive bekam 2015 über 400 Einsendungen für Spielkonzepte

Paradox Interactive, der schwedische Entwickler und Publisher mit einem Schwerpunkt auf komplexe Strategiespiele, bekam im vergangenen Jahr 401 Einsendungen für mögliche Spielkonzepte. Das verriet CEO Fredrik Wester auf der GDC 2016 gegenüber PC Gamesn . 20 Prozent der Vorschläge kamen durch Geschäftskontakte zustande. Mit 80 Prozent erfolgte ein Großteil aber über die offizielle Webseite des Unternehmens, wo Entwickler dazu eingeladen werden, ihr Spiel vorzustellen. Um sich aber ein Bild über die Erfolgsaussichten zu machen, sei gesagt, dass es von den 401 Pitches lediglich 20 in eine engere Auswahl und es im Idealfall nur einer bis maximal drei von ihnen daraufhin zu einer finalen Vertragsunterszeichnung schaffen.

Nach den Ausführungen Westers fällt aber auch ein beträchtlicher Teil der Vorschläge von Anfang an durch das Raster, denn obwohl es bekannt sein dürfte, dass sich Paradox auf anspruchsvolle Strategietitel und Rollenspiele konzentriert, trudeln immer wieder Konzepte für Gelegenheitsspiele ein.

"Mir wurde mal ein Pitch für ein Spiel namens Fish Tetris vorgelegt", lacht Wester. "Wo man Fische der gleichen Art zusammenführen musste, damit sie verschwinden. Das ist wohl eines der schlimmsten Konzepte, die ich jemals bekommen habe."

Da die Spieler für Paradox im Zentrum stehen, würde man laut Wester dort niemals auf die Idee kommen, aus möglicher Frustration Profit zu schlagen. "Wenn ein Charakter in Crusader Kings 2 stirbt, dann kannst du ihn nicht für einen Dollar zurückbringen. Wir wollen, dass man für unsere Spiele bezahlt, wenn man wirklich begeistert davon ist, sie zu spielen."

Doch selbst wenn Nutzer ihrem Ärger freie Luft machen, kann Wester sogar bei Beleidigungen noch etwas Positives sehen - wenn eine Schimpftirade auch nützliche Informationen enthält. So erinnert er sich an eine E-Mail, die folgendermaßen begann: "Hier sind alle Fehler, die euer beschissenes Spiel unspielbar machen". Doch es folgte keine Liste an schwerwiegenden Bugs, sondern eine Aufzählung historischer Fehler, bei denen eine Schlacht z.B. in einem falschen Monat angesiedelt wurde. Und solche Hinweise sind für ihn trotz der gewählten Wortwahl klasse und wertvoll - genau wie Stream-Übertragungen oder Aufnahmen bei Youtube sowie das Erstellen von Mods.

"Wenn du es Spielern einfach macht, Wert für dein Spiel zu erschaffen, dann bist du auf der Gewinnerseite des Gamings. Wenn das Ansehen eines YouTube-Videos von deinem Spiel den Wert für den Spieler steigert und nicht mindert, bist du ebenfalls auf der Gewinnerseite des Gamings."