The Last Guardian: Soll noch in diesem Jahr erscheinen, Ueda erklärt neue Spieldesign-Feinheiten

The Last Guardian
26.05.2016 15:45, Jan Wöbbeking

The Last Guardian: Soll noch in diesem Jahr erscheinen, Ueda erklärt neue Spieldesign-Feinheiten

Für manch einen treuen Fan von Ico und Shadow of the Colossus könnte in diesem Jahr ein lang gehegter Traum wahr werden: Das seit rund neun Jahren in Entwicklung befindliche The Last Guardian (ab 10,00€ bei kaufen) von Team ICO soll noch in diesem Jahr für PlayStation 4 erscheinen - das hat Fumito Ueda in einem Interview mit der Edge (via ibtimes.com ) bestätigt. Zusätzlich durfte das Magazin bereits Probe spielen und verrät dementsprechend ein paar neue Feinheiten im Preview. "Da dies das Jahr ist, in dem wir den Release des Spiels sehen werden, mache ich mir einige Sorgen, aber ich bin auch sehr aufgeregt", berichtet Ueda. Eine frisch bekanntgegebene Mechanik ist z.B. ein verspiegeltes Schild, das sich als Waffe nutzen lässt: Ein Druck auf den Kreis-Knopf ruft ein "kunstvolles" Fadenkreuz auf. Danach feuert Trico mit seinem Schwanz einen "verheerenden" roten Blitz ab, der auf dem angepeilten Ziel einschlägt. In der Demo wird der Blitz nur zum Lösen von Umgebungs-Puzzles eingesetzt, z.B. um ein Felsgesicht zu treffen oder eine Holzwand zu zerlegen. Bisher kann die Edge nur spekulieren, ob man damit später auch gegen die gepanzerten Gegner vorgeht, die man auf einem Cover der Ausgabe sehen könne.

Vom freundlichen gefiederten Monster Trico ist der Redakteur offenbar sehr angetan: Es wird als "eine der bemerkenswertesten Videospiel-Präsenzen der vergangenen Jahre" bezeichnet. Es könnte die Spielergemeinde allerdings ähnlich spalten wie seinerzeit die zu beschützende Yorda aus Ico, welche Teile des Publikums irritiert habe. Trico sei "Kreatur mit freiem Geist, welche eure Versuche, sie zu zähmen, schamlos außer Acht lässt". Als Ueda gefragt wird, ob diese Widerspenstigkeit die Spieler stören könnte, entwortet er:

"Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es macht mir keine Sorgen, aber ein weiteres Spiel, in dem man die komplette Kontrolle über eine Kreatur hat, würde mir keinen Spaß bereiten, denn es gibt schon eine Menge [Spiele], in denen man das genau so machen kann. Ich denke, davon hatte ich schon genug."

Die Beziehung zwischen dem Jungen und der Kreatur soll nach und nach stärker werden, so dass das Tier später intensiver auf die Wünsche des Jungen reagiert. Je nach Laune verändert sich auch Tricos Augenfarbe, pink etwa steht für Vorsicht und Wut. Trotz seiner Macht sei er eine nervöse Figur. Wenn der Junge z.B. von einem ausgiebigen Tauchgang zurückkehrt, wartet Trico wasserscheu wie eine Katze am Ufer - da er schließlich auch Eigenschaften eines Stubentigers besitzt. Tricos komplexen Verhaltensmuster sorgten für eine Menge Programmzeilen, erläutert Ueda:

"Die Menge an Code ist sehr groß im Vergleich zur KI in anderen Spielen. Wir haben dieser Kreatur ihre eigenen Wünsche verpasst. Je nachdem, welche Aktion sie starten möchte, beeinflusst das also alles, inklusive der Animation. Es ist nicht wie bei einem normalen humanoiden Charakter."

Natürlich wurde der Entwickler auch auf die lange, problembehaftete Entwicklungszeit angesprochen, worauf er folgendermaßen antwortete:

"Es war ziemlich schwer für mich, meine Motivation aufrecht zu erhalten. Aber meine anderen Spiele hatten auch lange Entwicklungszyklen, so gesehen denke ich also, dass ich meine Motivation ziemlich weit oben halten konnte.

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