Electronic Arts: Amy Hennig geht Star Wars ähnlich an wie Uncharted

Electronic Arts
18.07.2016 15:25, Michael Krosta

Electronic Arts: Amy Hennig geht Star Wars ähnlich an wie Uncharted

Amy Hennig, derzeit als Creative Director bei Electronic Arts und Visceral Games an einem noch nicht angekündigten Star-Wars-Spiel beschäftigt, ist in ihrer Rede im Rahmen der Star Wars Celebration ein wenig über die Arbeit und Herangehensweise bei ihrem aktuellen Projekt eingegangen. Viel verrät sie zwar nicht über Spielmechanik, Story & Co, doch lassen ihre Aussagen zumindest ein paar Parallelen zu Uncharted erkennen - einer Reihe, die Hennig bei Naughty Dog bis zum dritten Teil maßgeblich mitgeprägt und gestaltet hat.

Tatsächlich räumt sie laut Gamespot selbst offen ein, bei Star Wars nach den gleichen Methoden vorzugehen, die sie damals bei Uncharted angewendet hat, um zu verstehen, wie man Elemente von Filmvorlagen am besten in Spiele überträgt.

"Der Grund [warum wir so eng mit Lucasfilm zusammenarbeiten] ist, dass wir eine eigenständige Star-Wars-Story mit neuen Charakteren, Schauplätzen, Technologie, Kreaturen etc. schreiben. Alles muss sich authentisch in all das einfügen, was die Leute jetzt wissen. Wenn ich ehrlich sein soll ist der Prozess dem sehr ähnlich, den ich bei Uncharted verfolgt habe. Wenn man versucht, den - im Falle von Uncharted - klassischen Brei einer Action-Adventure-Erfahrung nachzubilden, musst du die Filme auseinandernehmen, um zu verstehen, wie man sie in einem interaktiven Kontext als Spielmechanik wieder rekonstruiert.

Am Ende lautet das Ziel: Wenn die Spieler zuende gespielt haben, fühlen sie sich so, als hätten sie wirklich einen Star-Wars-Film gespielt. Ich habe also das gleiche für Star Wars gemacht. Was bedeutet das? Es geht darum, die Struktur richtig hinzubekommen. Es bedeutet zu verstehen, wo die Unterbrechungen der Akte platziert werden, wo all die Hinternisse und Rückschläge stattfinden sowie einzelne Szenen. Man muss wissen, was die nötigen Bestandteile sind, aus denen man eine Star-Wars-Geschichte macht."

Wie gesagt, Details werden zwar nicht genannt, doch wenn Hennig auf die angestrebte Stimmung und Atmosphäre für ihren Star-Wars-Titel eingeht, erkennt man ebenfalls Parallelen zu den Abenteuern von Nathan Drake:

"Es bedeutet, den richtigen Ton zu treffen. Es ist das, was mein Schreibpartner Todd [Stashwick] als forsch-fröhliche Dringlichkeit bezeichnet. Die Idee dahinter ist eine Art, dem Ganzen den Charme eines gewitzten Abenteuers zu verleihen. Es gibt Humor und eine gewisse Beschwingtheit, aber gleichzeitig auch hohe Einsätze und Gefahren."

Was ihr bei ihrer Analyse noch aufgefallen ist: Bei Star Wars steht oft ein ganzes Ensemble von Charakteren im Mittelpunkt. In klassischen Abenteuerfilmen wie Indiana Jones gebe es zwar auch Nebencharaktere, doch bei Star Wars seien es eher Neben-Protagonisten. Denke man an Han, Leia oder Vader, dann seien ihre Geschichten genauso bedeutend wie die von Luke. Genau das möchte man auch ins Spiel übertragen. Man wird also keinen "einsamen Wolf" spielen, sondern es wird sich um eine Gruppe von Figuren handeln, die Aktionen gemeinsam und mitunter sogar parallel durchführen.

"Denkt man an den Film und den Todesstern können sie nur deshalb entkommen, weil jeder parallel seinen Teil dazu beiträgt. [Die Charaktere sind] immer zahlenmäßig und von ihrer Bewaffnung unterlegen. Also müssen sie cleverer sein als ihre Gegner, mehr improvisieren und zusammenarbeiten. Die Herausforderung für uns liegt jetzt darin herauszufinden, wie man das im Spielverlauf ermöglicht, damit Spieler diese Erfahrung wirklich spüren und sie nicht nur ein Teil der Geschichte, sondern auch der Spielmechanik wird. Deshalb nimmt man es zuerst auseinander und fügt es dann wieder neu zusammen."

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