Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware: BIU: Jahresreport der Computer- und Videospielbranche 2016: Spiele-Industrie wächst weiter, aber Deutschland lässt das Wachstumspotenzial ungenutzt

Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware
20.07.2016 11:02, Marcel Kleffmann

BIU: Jahresreport der Computer- und Videospielbranche 2016: Spiele-Industrie wächst weiter, aber Deutschland lässt das Wachstumspotenzial ungenutzt

Der BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware e.V., also der Verband der deutschen Computer- und Videospielindustrie, hat den Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland 2016 veröffentlicht . Das Dokument soll einen umfassenden Überblick über die Branche, den deutschen Markt sowie weitere Eckdaten zum Medium "Computer- und Videospiele" enthalten.
 
In dem Bericht wird konstatiert, dass sowohl der Markt der Computer- und Videospiele als auch die Branche in Deutschland gewachsen sind, aber nicht im gleichen Tempo. So stieg der Umsatz mit Computer- und Videospielen sowie Spielekonsolen 2015 um 4,5 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro - keine andere Medienbranche soll so dynamisch wachsen, heißt es. Aber trotz des anhaltenden Wachstum und der wirtschaftlichen Bedeutung digitaler Spiele lässt Deutschland das Wachstumspotenzial ungenutzt. Hierzu heißt es: "Doch trotz des starken Marktwachstums hierzulande steht die deutsche Computer- und Videospielbranche vor großen Herausforderungen: So ist die Anzahl der Beschäftigten in Deutschland, die Games entwickeln und verlegen, lediglich um ein Prozent gewachsen - also deutlich geringer als der Gesamtmarkt. Inzwischen sind viele international erfolgreiche Games-Unternehmen in Deutschland angesiedelt, dennoch konnte das Land als Produktionsstandort auch 2015 nicht zu den internationalen Produktions-Hotspots aufschließen. Im Gegenteil: Der Abstand hat sich vergrößert, Deutschland lässt großes Wachstumspotenzial ungenutzt. Und das, obwohl es - um mit den Worten von Bundesminister Dobrindt bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises 2016 zu sprechen – 'ein Land der Dichter, Denker und Gamer' ist."

Die internationale Konkurrenz würde laut dem BIU von strategischer und finanzieller Förderung profitierten: "Der Rückstand zur internationalen Spitze der Produktionsstandorte ist dabei vor allem dem schwierigen Umfeld hierzulande geschuldet. So kann die internationale Konkurrenz auf umfangreiche strategische und finanzielle Förderung sowie auf maßgeschneiderte Rahmenbedingungen bauen. Dennoch schaffen es immer wieder auch deutsche Games-Anbieter, sich erfolgreich zu behaupten, etwa im stark wachsenden Markt für Spiele-Apps. In Anbetracht der wirtschaftlichen Bedeutung Deutschlands handelt es sich bisher aber um deutlich zu wenige Unternehmen. Damit Deutschland zu den erfolgreichsten Entwicklungsstandorten aufschließen kann, wird eine intelligente Förderung benötigt, die die Besonderheiten der Computer- und Videospielentwicklung berücksichtigt."

"Insgesamt wird die Rolle von Games in Deutschland immer noch unterschätzt: Serious Games, Gamification und aus der Games-Branche hervorgegangene Technologien wie Virtual Reality und 3D-Simulationen, zusammengefasst unter dem Begriff APITs (Applied Interactive Technologies), sind für die Zukunftsfähigkeit einer modernen Volkswirtschaft unverzichtbar."

"Die Computer- und Videospielbranche entwickelt sich wie das gesamte Medium sehr dynamisch: Neue Plattformen und Anbieter für digitale Spiele entstehen, Technologien wie Virtual Reality schaffen für viele Branchen völlig neue Möglichkeiten und auch das Bild von Games in der Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel", sagt Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU. "Mit dem Jahresreport der Computer- und Videospielbranche in Deutschland geben wir allen an Games interessierten Menschen einen umfassenden und detaillierten Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Branche und des Mediums in Deutschland."