Spielkultur: ProSieben MAXX stellt TV-Übertragung der "Eleague" (Counter-Strike: Global Offensive) aufgrund des Amoklaufs in München ein

Spielkultur
28.07.2016 17:08, Marcel Kleffmann

ProSieben MAXX stellt TV-Übertragung der "Eleague" (Counter-Strike: Global Offensive) aufgrund des Amoklaufs in München ein

Auf dem TV-Sender ProSieben MAXX wurden seit dem 1. Juni (jeweils am Mittwoch) die Highlights aus der professionellen Liga "Eleague " in Counter-Strike: Global Offensive im Fernsehen übertragen. Auch auf dem hauseigenen Twitch-Channel wurden Partien gezeigt. Als Reaktion auf den Amoklauf in München und die wieder entflammte "Killerspiel-Diskussion" (zum Kommentar) entschieden sich nun die Verantwortlichen bei ProSieben, keine "Ego-Shooter-Spiele" mehr zu zeigen und somit auch die Eleague nicht mehr auszustrahlen. In der Erklärung heißt es: "Aufgrund der jüngsten Ereignisse in München wollen wir zurzeit keine Ego-Shooter-Spiele wie CS:GO überragen. Vielen Dank für euer Verständnis". Bei Facebook wird die Entscheidung ziemlich kritisch kommentiert, aber auch über 1.200 Mal wurde der "Gefällt-mir-Button" bemüht. Bei Twitter heißt es lediglich:


Richard Lewis, Host und Editor der Eleague, sagte in einem Statement gegenüber Kicker eSports : "In Deutschland gibt es einige der strengsten Zensur-Gesetze, wenn es um Videospiele geht. Sie indizieren dort 'Mortal Kombat' und zensieren Blut in Spielen. Diese Tatsache sollte in sich selbst schon ein paar Fragen aufwerfen. Ein Ort, an dem Videospiele so hart zensiert werden, und sie werden trotzdem dafür verantwortlich gemacht. Momentan kann, denke ich, jedoch jeder die Entscheidung in einer so sensiblen Zeit verstehen."

Die Übertragung der Eleague setzt in Zukunft 99Damage fort, damit "ein deutscher Livestream für die Community bestehen bleibt". Moderator Matthias 'Knochen ' Remmert hat ebenfalls ein Statement zu dem Geschehen verfasst. Es folgt ein Auszug aus der Stellungnahme : "Ich finde es sehr sehr schade, dass eine solche Tat nun diese Folgen hat und man nicht weiter die Chance dazu hat, der breiten Masse zu zeigen, dass eSport ein Sport ist, wie professionell es zur Sache geht und auch wie Fans die Spiele mit Faszination genießen. Nichtsdestotrotz kann man zumindest das aktuelle Sommermärchen von mousesports dann im Stream weiter verfolgen und ich hoffe, dass die deutsche Community bei den letzten Spielen mit voller Unterstützung dabei ist. Es war für mich eine sehr schöne Reise, die deutsche eSport-Szene würdig mit CS:GO im TV-Programm zu vertreten und danke allen Zuschauern und vor allem den Zuschauern, welche kontinuierlich mit uns am Format gearbeitet haben durch ihr Feedback. Ebenso möchte ich mich bei ProSiebenSat.1 bedanken, die uns das Format ermöglicht und uns das Vertrauen gegeben haben. Die Entscheidung muss man so nun akzeptieren, auch wenn ich mir einen anderen Umgang mit dem Thema gewünscht hätte."