Electronic Arts: Marketing-Chef Chris Bruzzo erklärt, wie man das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen habe

Electronic Arts
05.09.2016 12:50, Jan Wöbbeking

Electronic Arts: Marketing-Chef Chris Bruzzo erklärt, wie man das Vertrauen der Kunden zurückgewonnen habe

EAs Langzeitplan zur Verbesserung der Beziehung zu Spielern scheint Früchte zu tragen - so sieht es zumindest das Branchenmagazin MCV UK in einem Special über den Besserungsprozess: Das Unternehmen werde schließlich nicht mehr in den Umfragen des Magazins The Consumerist zum schlechtesten Unternehmen des Jahres gewählt. Zudem gehöre das Ankündigungsvideo zu Battlefield 1 zu den beliebtesten Trailern der Youtube-Historie. Auch Marketing-Chef Chris Bruzzo kommt im Artikel ausführlich zu Wort. Er plaudert ein wenig über den Wandel im PR-Bereich der Firma und freut sich natürlich ebenfalls über die Beliebtheit des kommenden Battlefield:

"Es war fantastisch, [Executive Vice President der EA Studios] Patrick Söderlund sagte, es sei ein Risiko, ins Erste-Weltkriegs-Szenario zu wechseln. Die wirklich talentierten Leute bei DICE entschieden sich dazu, ein Spiel zu machen, welches das liefert, was die Spieler haben wollten: Sie wollten etwas Neues; andere Erlebnisse mit Vehikeln, Flugzeugen, Umgebungen, mit Nahkampf und riesigen Umgebungen. Als DICE all diese Sachen miteinander vermischt hat, zog es sie zu einer Ära, die noch nicht wirklich erkundet worden war. Alles ging um das Verlangen, etwas Großartiges zu machen, denn darauf haben die Spieler gewartet."

Die Idee sei zunächst auf Ablehnung gestoßen, weil viele von zähen Grabenkämpfen mit Einzelfeuer ausgegangen seien. Als klar wurde, welche Ideen und wie viel Energie DICE ins Spiel gesteckt hatte, seien die Spieler aber auf Anhieb begeistert gewesen. Als MCV anmerkt, wie viel weniger begeistert die Änderungen in Call of Duty in diesem Jahr aufgenommen wurden, wiegelt Bruzzo ab. Der Kampf um die Dominanz im Shooter-Genre spiele sich nicht zwischen diesen zwei Spielen ab: "Der Spielstil für den Call of Duty bekannt wurde, passt prima zu Spielern, die Titanfal 2 spielen sollten". Daher sollten lieber diese beiden Titel miteinander verglichen werden. Battlefield sei dagegen viel strategischer. Auch die Rückkehr von Mirror's Edge passt in den Augen von Bruzzo offenbar in die neue Unternehmensstrategie:

"Mirror's Edge war ein Fan-Liebling. Es hatte Entwickler, die das Spiel gerne machen wollten. Sie liebten die Story und die Herausforderung, Action aus der Ego-Perspektive umzusetzen. So gesehen war es großartig und es war das, was wir davon wollten. Es erlaubte unseren Entwicklern, etwas Spaßiges in der Art zu machen, das auch unsere Fans bediente. Unsere Erwartungen im Bereich der Verkäufe waren bei weitem nicht so wichtig wie der Umstand, dass wir etwas Großartiges geschaffen haben, das die Fans lieben werden."

Eine wichtige Rolle bei der Rückgewinnung des Vertrauens spielten für EA außerdem Events, die sich direkter an die Kunden richten. Daher habe man am Rande von E3 und gamescom das EA-Play-Event abgehalten. In Köln verzichtete man auf eine klassische Pressekonferenz: "Es ist ein Riesenspaß. Es ist eine komplett neue Art, Marketing zu betreiben. Statt eine Pressekonferenz auf der gamescom abzuhalten, hatten wir ein Event, bei dem Squads aus Konsumenten gegeneinander Battlefield und Titanfall 2 gespielt haben, und wir haben es auf der ganzen Welt gestreamt", so Bruzzo. Des Weiteren höre man nach dem Launch eines Titels sehr genau auf Spieler-Feedback.