Angespielt - Destiny: Das Erwachen der Eisernen Lords

Destiny: Das Erwachen der Eisernen Lords
22.09.2016 13:59, Benjamin Schmädig

Angespielt - Destiny: Das Erwachen der Eisernen Lords

Am Dienstag begann das dritte Jahr der Zeitrechnung Destiny: Mit Das Erwachen der Eisernen Lords veröffentliche Bungie die zweite große Erweiterung des Online-Shooters – und trotzdem lässt unser Test noch einige Tage auf sich warten. Warum? Es liegt vor allem daran, dass noch nicht alle Inhalte verfügbar sind. Genauer gesagt gibt Bungie den Weg zur wichtigsten Mission erst morgen frei: Zorn der Maschine, der neue Raid, führt die Geschichte um die Eisernen Lords am Freitag hoffentlich zu einem befriedigenden Ende.

„Hoffentlich“, weil die Erzählung bisher enttäuscht. Denn natürlich sind wir schon im Kosmodrom unterwegs, mal im Namen der neuen Missionen, mal auf Patrouille, mal weil's schon wieder an Drehmetall fehlt. Immerhin wurde das Lichtlevel auf 385 erhöht; neue Ausrüstung muss also her oder zum Verbessern verarbeitet werden. Und wer seit König der Besessenen nicht monatelang Ressourcen gebunkert hat, dürfte schnell Nachschub benötigen.


Dem ersten Eindruck nach ist das Sammeln und Töten und Erledigen und Wiederholen dieses Kreislaufs allerdings ein klarer Schritt zurück. Erkundete man in König der Besessenen etwa eine komplett neue Umgebung, erforscht man diesmal lediglich einen weiteren Teil des altbekannten Kosmodroms. Das ist nett, wäre aber überhaupt nicht nötig gewesen. Viel schlimmer wiegt dabei, dass in der neuen Umgebung ausschließlich alte Aufgaben bzw. Variationen derselben warten.

Gerade das war aber die große Stärke der letzten Erweiterung: Das Grabschiff wirkte mit seinen Arenakämpfen, versteckten Herausforderungen und verknüpften Missionsfolgen lebendiger als jeder andere Schauplatz. Neue Gegner bereicherten die Action zudem nicht nur visuell, sondern verlangten auch zahlreiche neue Taktiken. König der Besessenen machte Destiny zu einem besseren Spiel...


... Das Erwachen der Eisernen Lords zieht es einfach nur in die Länge. Natürlich gibt es neue Missionen, zusätzliche „Erledige dies und jenes soundso viele Male“, einen weiteren Strike sowie Varianten bekannter Gegner. Aber gerade Letztere gleichen ihren Vorgängern im Gegensatz zu den Besessenen viel zu sehr, beherrschen keine echten neuen Tricks – ein paar interessante Bosskämpfe sind diesmal schon das höchste der Gefühle.

Selbst die Geschichte plätschert vor sich hin. Verlieh die Erzählung im Vorjahr dem drögen Destiny endlich Schwung und überzeugte mit interessanten Charakteren, hat der einzige Eiserne Lord das Charisma einer Scheibe Knäckebrot. Seinem Schicksal fehlt Spannung, seiner Geschichte Esprit und der Erweiterung dringend eins: dass der Raid dem in die Länge gezogenen Sammelwahn neue erzählerische und spielerische Tiefe verleiht.

Nächste Woche wissen wir, ob sich der aktuelle Eindruck verfestigt, ob sich in den Tiefen des Kosmodroms mehr versteckt, als wir bisher gefunden haben oder der Raid gar voll einschlägt.

Einschätzung: befriedigend

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Video: Spielszenen: Erste Mission