Allgemein: US-Synchronsprecher streiken gegen Spielefirmen, Gewerkschaft fordert höhere Beteiligungen an Gewinnen

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18.10.2016 03:54, Benjamin Schmädig

US-Synchronsprecher streiken gegen Spielefirmen, Gewerkschaft fordert höhere Beteiligungen an Gewinnen

Die US-amerikanischen Gewerkschaft Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) hat ihre Mitglieder zu einem Streik gegen verschiedene Entwickler und Publisher von Videospielen aufgerufen : Wie Develop berichtet, soll der Streik am 21. Oktober stattfinden. Ziel der Aktion ist u.a. eine bessere Bezahlung der Synchronsprecher, Motion-Capture-Darsteller und anderer an Videospielen Beteiligter.

Die SAG-AFTRA verlangt laut ihrer offiziellen Bekanntmachung außerdem längere Pausen zum Schonen der Stimmen von Sprechern, das Vorhandensein von Stunt-Koordinatoren am Set aus Sicherheitsgründen sowie detaillierte Rollenausschreibungen im Vorfeld, damit sich Darsteller vor ihrer Entscheidung für oder gegen eine Rolle ein genaues Bild davon machen können.

Der Streik richtet sich nicht gegen alle Publisher und Entwickler, sondern gegen Activision, Electronic Arts, Take 2, Insomniac Games, Warner Bros Games, Disney Character Voices, VoiceWorks Productions, Corps of Discovery Films, Blindlight, Formosa Interactive und Interactive Associates.

Seit fast zwei Jahren kämpft die SAG-AFTRA um eine Erneuerung der Grundlagen, auf denen Synchronsprecher und andere Darsteller der Videospielindustrie bezahlt werden (wir berichteten). Diese Grundlagen seien vor 20 Jahren geschaffen worden - seitdem hätten sich Videospiele und deren Herstellung allerdings stark verändert. U.a. sollen die Darsteller heute ähnlich wie ihre Kollegen in anderen von der Gewerkschaft vertretenen Branchen an den Gewinnen erfolgreicher Spiele beteiligt werden.

Bevor es zum Streik kommt, wird es noch einen weiteren Verhandlungstermin geben: Von 17. bis 19. Oktober setzen sich alle Parteien erneut an einen Tisch - aufgrund ihrer bisherigen Erfahrungen gibt sich die SAG-AFTRA allerdings nicht optimisch, dass die Verhandlungen diesmal zum Erfolg führen.