Interview: World of WarCraft: Legion - Über Mythisch-Plus-Dungeons, Klassen-Komplexität und Balance - passend zur Eröffnung der Nachtfestung

World of WarCraft: Legion
18.01.2017 11:23, Marcel Kleffmann

Interview: World of WarCraft: Legion - Über Mythisch-Plus-Dungeons, Klassen-Komplexität und Balance - passend zur Eröffnung der Nachtfestung

Heute öffnet in World of WarCraft: Legion (ab 12,79€ bei kaufen) die Schlachtzuginstanz "Die Nachtfestung" in Suramar auf den Schwierigkeitsgraden Normal und Heroisch. Die mythische Variante und der erste LFR-Teil werden nächste Woche folgen. In der vergangenen Woche wurde bereits der Zwischenpatch 7.1.5 mit der dritten Saison der Kampfgilde, Mini-Feiertagen, weiteren Zeitwanderungsdungeons und vielen Klassen-Anpassungen veröffentlicht (wir berichteten). Passend zu diesen neuen Inhalten konnten wir mit Paul Kubit (Senior Designer), John Shin (Producer), Adam Kugler (Lead Class Designer) und Jay Gill (Class Balance Designer) ein Interview führen.

Zunächst hob Paul Kubit hervor, dass die Mini-Feiertage - das sind kurzzeitige Events in Azeroth - dafür gedacht seien, mehr Leben und Abwechslung in die Welt zu bringen, ohne Beute oder andere Dinge zu versprechen, die dazu führen, dass sie unbedingt gemacht werden müssen. Sie sollen optional und spaßig sein. Vor allem der "Tag der Wachen" (28. April), bei dem man die Rolle einer Hauptstadtwache übernehmen und Eindringlinge bekämpfen könne, habe es ihm angetan. Danach erläuterte er, dass es in der Kampfgilde, die eine Serie von Bosskämpfen für Einzelspieler darstellt, nicht nur neue Gegner und Belohnungen (Reittier, Kampfhaustier etc.) geben würde, sondern auch Kämpfergold. Diese neue Währung erhält man, wenn man Kämpfe gewinnt oder Quests abschließt. Mit besagtem Gold kann man eine "blutgetränkte Engelsfigur" kaufen, die einen Friedhof in der Kampfgilde freischaltet oder den Risikospielvertrag. Mit diesem "Vertrag" kann man auf den Sieger des nächsten Kampfes tippen (quasi eine Wette). Als Belohnung winkt zusätzliches Kämpfergold.

Sehr ausführlich gingen John Shin, Adam Kugler und Jay Gill auf meine Fragen zur Klassenbalance ein. So fragte ich, ob es gewollt sei, dass manche Klassen bzw. Spezialisierungen einfacher als andere Klassen bzw. Spezialisierungen zu spielen seien. Als Beispiel führte ich den Jäger an. Momentan ist ein Tierherrschaftsjäger einfacher zu spielen als ein Überlebensjäger und richtet dennoch mehr Schaden als ein Überlebensjäger an. Laut den Entwicklern seien diese Unterschiede gewollt. Es würde immer einen Bereich im Spiel geben, in dem die jeweilige Klassen-Spezialisierung besonders gut sei. Während der Tierherrschaftsjäger zum Beispiel im Kampf gegen zwei Ziele, die dicht beieinander stehen, ziemlich stark sei, wäre der Überlebensjäger in Spieler-gegen-Spieler-Gefechten ein ziemlich unangenehmer Gegner. Als anderes Beispiel wurde der Schattenpriester angeführt, der im Vergleich zu vielen anderen Klassen komplex zu beherrschen sei, aber sehr viel Schaden anrichten könnte, wenn man die Spielweise verinnerlicht hätte. Die Spieler von World of WarCraft würden sich auch Klassen wünschen, die schwerer zu spielen seien und der Schattenpriester würde genau in diese Kategorie fallen, meinen die Entwickler. Sie versuchen die Balance der Klassen im Vorfeld mit internen Simulationstools zu berechnen - vor allem in Hinblick auf die Setboni, die ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Wenn die Patches dann veröffentlicht wurden, würden sie in offiziellen und inoffiziellen Foren, in sozialen Netzwerken und auf einschlägigen Webseiten die Daten und das Feedback der Spieler beobachten und entsprechende Änderungen vornehmen, wobei es wichtig sei, nicht nur die Top-Gilden oder nur Schlachtzügler zu berücksichtigen. Dennoch sei die Klassen-Balance bei über 30 Spezialisierungen, dem Artefakt und seinen Fähigkeiten, zahllosen Gegenständen mit Effekten (legendäre Gegenstände, Schmuckstücke) und den Setboni eine wirklich komplexe Angelegenheit.

Mit World of WarCraft: Legion wurden Mythisch-Plus-Dungeons für fünf Spieler eingeführt, in denen man Beute auf hohem (sogar mythischen) Schlachtzugniveau erhalten kann. Die Entwickler wollen dieses System weiter ausbauen, da sie die Idee gut finden, hochwertige Gegenstände - auf entsprechenden Schwierigkeitsgraden - abseits von Schlachtzügen zu bekommen. Deswegen wird das Basisniveau der Beute aus Mythisch-Plus-Dungeons mit der Nachtfestung angehoben, damit diese Instanzen relevant bleiben. Nach der Eröffnung der mythischen Nachtfestung in der nächsten Woche können diese Mythisch-Plus-Gegenstände maximal die Gegenstandsstufe 920 (Titanengeschmiedet) erreichen. Die Mythisch-Plus-Versionen von Karazhan sollen übrigens "kurz" nach der Veröffentlichung von Patch 7.1.5 auf dem Testserver zur Verfügung stehen.

Mit Patch 7.2 soll das Artefakt mit neuen Fähigkeiten erweitert und weitere Ränge bestehender Fertigkeiten (z. B. mehr als drei Stufen) hinzugefügt werden - auf der BlizzCon wurde das Thema bereits angeschnitten. Wie genau dies vonstattengehen wird, wollten die Entwickler nicht verraten (Spekulation: Fortsetzung der Artefaktquestreihe). Zu dem mysteriösen Haustierkampf-Dungeon ließen sich die Entwickler keine weiteren Informationen entlocken.

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Video: Patch 7.1.5: Survival Guide