Xbox One X: Xbox One Project Scorpio: Ohne ESRAM, mit Checkerboard-Rendering; Spiele-Entwickler sollen eine dynamische Auflösung anstelle einer starren 4K-Auflösung bevorzugen

Xbox One X
24.01.2017 18:55, Marcel Kleffmann

Xbox One Project Scorpio: Ohne ESRAM, mit Checkerboard-Rendering; Spiele-Entwickler sollen eine dynamische Auflösung anstelle einer starren 4K-Auflösung bevorzugen

Aktualisierung vom 25. Januar 2017, 10:27 Uhr:

Microsoft hat das Feature "High Fidelity VR" von der offiziellen Project-Scorpio-Webseite entfernt. Ein Grund für diese Anpassung wurde nicht genannt. Im August 2016 deutete Xbox-Marketing-Chef Aaron Greenberg an, dass VR-Spiele auf Project Scorpio möglich seien: "Nun - mit der Power und den Möglichkeiten, die wir haben, werden wir in der Lage sein, High-Fidelity-VR anzubieten. Nun, und diesen Bereich, den sehen wir nicht als "Konsolen-Gaming" an, wir sehen ihn als "High-Fidelity VR" an, diese VR-Erfahrungen werden also etwas Neues sein, das man mit Project Scorpio bekommt."

Ursprüngliche Meldung vom 24. Januar 2017, 20:55 Uhr:

Digital Foundry ist ein "Whitepaper" für Entwickler, die Spiele für Project Scorpio entwickeln sollen, in die Hände gefallen. In dem Dokument über die leistungsfähigere Variante der Xbox One von Microsoft heißt es, dass in der Konsole kein ESRAM (Xbox One und Xbox One S) mehr zum Einsatz kommen wird, Checkerboard-Rendering wie bei der PlayStation 4 Pro genutzt werden kann und die Entwickler lieber auf dynamische Auflösung und "weniger genau berechnete Grafik-Effekte" setzen sollten, anstatt dauerhaft die 4K-Auflösung anzupeilen.

In dem Dokument werden erneut eine GPU-Rechenleistung von 6 TFLOPS, acht CPU-Kerne und eine Datentransferrate von 320 GB pro Sekunde genannt, jedoch ohne konkretere Angaben. Dafür wird klargestellt, dass in der nächsten Xbox kein "Embedded-SRAM" (ESRAM) mehr verwendet wird. Der schnelle ESRAM sollte als "Vermittler" zum normalen bzw. langsameren DDR3-Arbeitsspeicher fungieren, begrenzte aber die Render-Targets, was oft der Grund für die niedrigeren Auflösungen im Vergleich zur PS4 war. Welcher RAM-Typ bei Project Scorpio verbaut wird, ist unklar. Trotzdem müssen die Entwickler ihre Spiele in Zukunft auf ESRAM optimieren, da keine Scorpio-exklusiven Titel erscheinen sollen.

Welche GPU-Architektur verwendet wird, steht ebenso in den Sternen. Laut dem "Whitepaper" soll der Grafikprozessor der Konsole ungefähr 4,5 Mal so schnell wie eine normale Xbox One sein und über einen vervierfachten L2-Cache verfügen. Ein schneller Rasterizer, eine überarbeitete Farbwertkompression (DCC) und Sparse-Rendering (Checkerboard-Rendering ) deuten laut Digital Foundry auf die Vega-Architektur von AMD hin. An der CPU-Front scheint erneut auf "Jaguar" gesetzt zu werden - unter Umständen mit höherer Taktfrequenz.

Des Weiteren wird in dem Dokument geraten, eine dynamische Auflösung zu verwenden - also keine dauerhaft festgeschriebene Auflösung, sondern eine "Pixelmenge", die sich je nach Situation und gewollter Bildwiederholrate anpassen lässt. Außerdem könnten einige Grafik-Effekte wie Umgebungsverdeckung (SSAO) oder nicht so wichtige Lichtquellen auch in halbierter Auflösung berechnet werden (beispielsweise in Full-HD anstatt in 4K). Dadurch würde sich Rechenleistung sparen lassen und die Auswirkungen auf die Bildqualität seien nur minimal oder kaum spürbar. Ein "1080p-Spiel" soll laut dem Bericht auf Project Scorpio bereits in nativer 4K-Auflösung laufen. Digital Foundry vermutet, dass es Forza Motorsport 7 sein könnte.

Ob das aufgetauchte Dokument authentisch ist, kann nicht nachgeprüft werden, aber Digital Foundry erwies sich in der Vergangenheit als durchaus zuverlässige Gerüchte-Quelle.