Steam: Youtuber erläutern Valves geplante Änderungen zum Schutz vor schlechten "Fake Games"

Steam
04.04.2017 12:04, Jan Wöbbeking

Steam: Youtuber erläutern Valves geplante Änderungen zum Schutz vor schlechten "Fake Games"

Manch einer wird bereits mitbekommen haben, dass sich die Youtuber Jim Sterling und John "TotalBiscuit" Bain gelegentlich durch Unmengen grottiger und obskurer Steam-Titel quälen. Das mag zwar für unterhaltsame Videos sorgen - trotzdem scheinen die beiden den Zustand verbessern zu wollen: Bei einem Besuch in Valves Hauptquartier haben die beiden zusammen mit dem Betreiber eine "Roadmap" dazu ausgearbeitet, wie Steam in Zukunft mit solchen Titeln umgehen sollte. Die Ergebnisse wurden in zwei ausführlichen Videos dargelegt, aus denen Kotaku.com einige wichtige Punkte zusammengefasst hat:

"- Valve wird Steam überholen, um sicherzustellen, dass gute Spiele prominenter sichtbar sind und für den schnellen Dollar hingeschluderte Spiele - die Valve offenbar "Fake Games" nennt - durch zahlreiche Algorithmen nach unten sinken. Die Grundlage dafür ist bereits geschaffen worden, im Zusammenhang damit wurde neulich Steam Direct angekündigt.

- Das Problem dieses Systems ist natürlich das Risiko, dass auch eine Hand voll guter Spiele durch dieses System begraben wird. Um dieses Problem zu bekämpfen, wird Valve ein Programm mit dem Namen Steam Explorers einführen. Explorer spielen eine Reihe von Spielen durch, die sich nicht so supergut verkauft haben. Wenn ihnen ein Spiel gefällt, können sie es markieren. Je mehr Spiele ein Flag bekommen, desto gütiger lächelt der Gott der Algorithmik auf sie herab.

- Jeder kann ein Explorer sein, so ähnlich wie bei den Steam Curators. Sie bekommen auch ihr eigenes Forum, um Dinge wie Mehrspieler-Matches in Titeln, die niemand anderes spielt, zu arrangieren.

- Da wir gerade auf Kuratoren zu sprechen kommen, dieses System wird ebenfalls überarbeitet. Valve wird Funktionalitäten wie eingebundene Videos, Top-Ten-Listen sowie verschiedene Sortiermechanismen hinzufügen. Entwickler werden Keys direkt per Steam an Kuratoren weiterleiten können statt per E-Mail oder auf anderen Wegen außerhalb von Steam (was für Verwirrung, versuchten Betrug und andere Probleme sorgte).

- Kuratoren bekommen mehr Infos darüber, wie ihre "curations" die Verkaufszahlen von Spielen beeinflussen, und Valve denkt über Wege nach, Kuratoren motiviert zu halten. Sogar Bezahlung sei eine Option.

- Valve gab zu, dass so genannte "Fake Games" den Großteil ihres Geldes mit Trading-Cards machen - also etwas, über das lange spekuliert wurde, das bislang aber nicht bestätigt wurde. Daher wird Valve das Trading-Card-System verändern, so dass diese Vorgehensweise nicht länger möglich ist.

- Normale Steam-Nutzer haben bald die Möglichkeit, auf viel tiefgreifendere Daten über ein Spiel zugreifen zu können. Ihnen wird angezeigt, warum ein bestimmtes Spiel ihnen vorgeschlagen wurde, wie viele Impressions die Seite bekommt, woher diese Impressions stammen und mehr. Valve will den Leuten offensichtlich zeigen, dass grottige Spiele nicht, wie viele spekuliert haben, den Service verstopfen.

- Valve glaubt, dass, sobald Steam Direct startet, weniger (allerdings nicht drastisch weniger) Spiele ins Angebot eingereicht werden und die Qualität generell steigt.

- Valve hofft darauf, den Kunden-Support weiter zu verbessern, was momentan von externen Teams gehandhabt wird - sowie einem internen Team, welches sich um Angelegenheiten kümmert, welche die externen Teams nicht lösen können. Aber sie hoffen auch darauf, dass durch das Aufräumen von Steam und dem "Fake-Game"-Problem allgemein weniger Support notwendig sein wird."

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Video: Steam VR Mixed-Reality-Experiment