Xbox One X: Xbox One Project Scorpio: Hardware-Spezifikationen der leistungsstärkeren Xbox One enthüllt; 6 TFLOPS werden erreicht

Xbox One X
06.04.2017 13:20, Marcel Kleffmann

Xbox One Project Scorpio: Hardware-Spezifikationen der leistungsstärkeren Xbox One enthüllt; 6 TFLOPS werden erreicht

Aktualisierung vom 06. April 2017, 16:30 Uhr:

Digital Foundry bekam ebenfalls eine ForzaTech-Demo präsentiert - quasi ein Stresstest auf Basis der Engine von Forza Motorsport 6 mit der maximalen Anzahl an Fahrzeugen, dynamischen Wettereffekten und allen sonstigen Optionen. Das Rennspiel lief nativ in 4K mit dauerhaft 60 Bildern pro Sekunde. Während die Xbox One ungefähr 90 Prozent der eigenen Leistungsressourcen benötigte, um das Ergebnis auf 1080p mit 60 fps zu erreichen, wurden Project Scorpio nur zu 60 bis 70 Prozent (trotz 4K/60 fps) ausgelastet. Anschließend wurden die Grafik-Optionen auf "Ultra" (vergleichbar mit Forza Apex auf PC) gestellt und auch hier lief das Geschehen reibungslos in 4K mit 60 fps.

"Wir sahen eine Forza-Motorsport-Demo auf Xbox-One-Qualitätseinstellungen in nativem 4K in 60 FPS laufen und es war noch ordentlich Performance übrig. Das deutet darauf hin, dass Scorpio eine breite Reihe an Content in nativem 4K schaffen dürfte und gleichzeitig noch Kraftreserven für optische Aufhübschungen übrig hat", heißt es.

Microsoft möchte trotzdem sicherstellen, dass Besitzer von Full-HD-Fernsehern (1080p) ebenfalls Verbesserungen durch Project Scorpio sehen werden. Die Rede ist von einem "Performance Mode" (in dem das Spiel einfach "besser" läuft) und einem "Resolution Mode" (Videomaterial wird in 4K berechnet und dann via Supersampling auf 1080p runtergerechnet). Alle Xbox-One-Spiele sollen laut Microsoft auf der neuen Konsole besser laufen, egal ob sie speziell mit Patches versorgt wurden oder nicht.

Ursprüngliche Meldung vom 06. April 2017, 15:20 Uhr:

Bei Digital Foundry wurden die finalen Systemspezifikationen von Project Scorpio (exklusiv) enthüllt. Die leistungsstärkere Version der Xbox One wird über einen Acht-Kern-x64-CPU mit 2,3 GHz verfügen. Die normale Xbox One nutzt einen Acht-Kern-Jaguar-CPU mit 1,75 GHz. Die neuen x86-CPU-Kerne sollen 31 Prozent schneller als die der Xbox One sein und viel mehr Spielraum für individuelle Einstellungen erlauben. Die PlayStation 4 Pro verwendet eine Acht-Kern-Jaguar-CPU mit 2,1 GHz. Die GPU wird 40 "Customised Compute Units" bieten, die mit 1172 MHz laufen werden - laut Digital Foundry eine überraschend hohe Taktfrequenz für Konsolen. Die Xbox One nutzte "12 GCN Compute Units" mit 853 MHz. Bei der Xbox One S wurde die Taktfrequenz auf 914 MHz erhöht. Bei der PlayStation 4 Pro kommen 36 "GCN Compute Units" mit 911 MHz zum Einsatz. Die angestrebte 6 TFLOPS-Marke wird laut dem Bericht erreicht.

Der Arbeitsspeicher der Konsole wird 12 GB GDDR5 groß sein - mit einer Bandbreite von 326 GB/Sekunde. Die "normale" Xbox One verwendete die "berüchtigte" Mischung aus 8 GB DDR3 und 32 MB ESRAM (DDR3: 68GB/s, ESRAM at max 204GB/s; Xbox One S: 219GB/s). In der PlayStation 4 Pro sind 8 GB GDDR5-Ram verbaut (218 GB/s). Die 2,5-Zoll-Festplatte wird 1 TB Speicher bieten. Wie in der Xbox One S wird in Project Scorpio ein 4K UHD Blu-ray Laufwerk seinen Dienst verrichten. Die Input/Output-Anschlüsse entsprechen denen der Xbox One S (HDMI 2.0; kein Kinect-Port). Project Scorpio soll vollständig abwärtskompatibel mit Xbox One und Xbox One S sein. Weder Preis noch Veröffentlichungstermin wurden genannt. Digital Foundry schätzt, dass die Konsole für 499 Dollar an den Start gehen wird.

Bei Digital Foundry werden fünf Elemente bzw. Verbesserungen herausgestellt, die für Xbox-One- und Xbox-360-Spiele auf Xbox Scorpio gelten sollen.

  1. Bessere Performance (stabilere Bildwiederholrate im Vergleich zur Xbox One und zur Xbox One S) und kein Screen-Tearing (Zerreißen des Bildes); allerdings sollte man nicht erwarten, dass alle Xbox-One-Spiele, die derzeit mit 30 fps laufen würden, auf Project Scorpio mit 60 fps laufen werden, denn die Festlegung der gewünschten Bildwiederholrate würde bei den Entwicklern der jeweiligen Spiele liegen
  2. Spiele, die eine dynamische und damit keine festgeschriebene Auflösung verwenden (um das Performance-Ziel (fps) zu erreichen), sollen jeweils auf der maximal möglichen Auflösung auf Project Scorpio laufen. Zu diesen Titeln gehören u. a. Doom (2016), Halo 5, Gears of War 4, Battlefield 1, Call of Duty: Infinite Warfare, The Division und The Witcher 3. Andrew Goossen (Technical Fellow, Graphics bei Microsoft) meint jedoch, dass man bei diesen Titeln nicht automatisch mit einem 4K-Boost rechnen kann, sondern mit der "maximalen" Auflösung, die das Spiel unterstützt.
  3. Alle Spiele (auch Xbox-360-Titel) werden von verbesserter Texturfilterung profitieren. Die bisherigen bilinearen und trilinearen Filter sollen direkt auf anisostropisch umgestellt werden. Auf der Xbox One entscheiden sich die meisten Entwickler für 4x-anisostropisch, aber auf Project Scorpio soll bis 16x möglich sein. Durch eine bessere Texturfilterung kann die Bildqualität stark verbessert werden, selbst wenn die Auflösung nicht erhöht wird.
  4. Scorpio GameDVR wird 4K-Aufnahmen mit 60 fps erlauben (HEVC Codec), sofern das Ausgangsmaterial (Spiel) ebenfalls in 4K läuft.
  5. Die Ladezeiten der Spiele sollen durch die schnellere CPU (31% im Vergleich zur Xbox One), der erhöhten Festplattenzugriffsgeschwindigkeit und dem größeren Arbeitsspeicher (8 GB sind für Entwickler verfügbar; bei der Xbox One waren es 5 GB) deutlich geringer ausfallen.