DOTA 2: Dota 2: Langjähriger Kommentator zeigt sich besorgt über den Zustand der eSports-Community

DOTA 2
17.06.2017 18:29, Marcel Kleffmann

Dota 2: Langjähriger Kommentator zeigt sich besorgt über den Zustand der eSports-Community

Der langjährige DotA-Kommentator Toby Dawson zeigt sich besorgt über den Zustand der eSports-Community bei DotA 2 und warnt davor, dass es bald zum Bruch kommen könnte, wenn Valve Software (Publisher) keine Veränderungen vornehmen würde (via Kotaku ). Er beschreibt die eSports-Szene als "alt und abgestanden". Sie müsse von Valve Software "neugestartet" werden. Dawson kommentiert DotA-Partien seit 13 Jahren.

In einem Reddit-Beitrag führt er seine Bedenken aus, die ebenfalls von anderen Personen geteilt werden. Er kreidet an, dass immer die gleichen Teams in den großen Turnieren antreten und der Nachwuchs aus der Community kaum bis gar nicht gefördert wird. Laut Dawson liegt das unter anderem daran, dass sämtliche Turniere im Schatten von den von Valve Software veranstalteten Turnieren (The International, Majors) stehen würden - und sämtliches durch Crowdfunding eingenommenes Geld (Preisgeld, Organisation etc.) ausschließlich für die Valve-Turniere eingesetzt werde. Andere Turniere, die näher an der Community sind oder für Neulinge oder neue Teams als Sprungbrett fungieren könnten (The Summit oder Captain's Draft), seien ohne Crowdfunding undenkbar.

Auch die Workshop-Künstler, die kosmetische Gegenstände für die Charaktere erstellen und damit ebenfalls Crowdfunding-Einnahmen erzielen würden, beklagen sich darüber, dass Valve Software sie schlechter an den Verkaufseinnahmen beteiligen würde. Die Künstler würden dadurch zufrieden und die Qualität der Items im Shop würde sinken - und dadurch würden die Crowdfunding-Einnahmen weiter zurückgehen.

Außerdem würden die großen Turniere (The International, Majors) mittlerweile von "angeheuerten, externen Persönlichkeiten" (Contractors) organisiert und nicht mehr von Leuten, die (endemisch) aus der Community kommen würden. Dadurch würden Kommentaren, Analysten und die gesamte Organisationscrew zu austauschbaren Söldnern für diese Kurzzeit-Events, was wiederum die Struktur und die Stabilität der Szene gefährden würde, da keine "Buddy-Community" etabliert werde.

Lösungen seien laut Dawson nicht einfach. Er schlägt vor, dass Valve Software den Crowdfunding-Geldpool und die DotA-Kompendien für kleinere Turniere öffnen, besser strukturierte und offenere Qualifikationsturniere für die großen Events durchführen und die Workshop-Künstler wieder besser entlohnen könnte. Des Weiteren sollte Valve die Turnier-Politik überdenken und gegebenenfalls lokal gewachsene Turnier auszeichnen und unter Umständen zu einem Major machen.

Apropos DotA-2-Turniere: Aktuell liegt das Preisgeld für The International 2017 im August bei 15.521.808 Dollar. Wie gewohnt fließen 25 Prozent der Battle-Pass-Erträge in das Preisgeld.