Overwatch - Interview: Saisonale Events, Skins, Lootboxen und Helden im Deathmatch

Overwatch
02.09.2017 15:37, Marcel Kleffmann

Overwatch - Interview: Saisonale Events, Skins, Lootboxen und Helden im Deathmatch

Für Overwatch (ab 10,99€ bei kaufen) ist am Dienstag der Deathmatch- und der Team-Deathmatch-Modus - zusammen mit einigen Helden-Anpassungen - veröffentlicht worden (wir berichteten). Kurz davor konnten wir mit Timothy Ford (Lead Software Engineer) ein Interview führen und dabei fragte ich ihn, ob solch ein Deathmatch-Modus für einen Helden-zentrierten Shooter überhaupt eine gute Idee sei, schließlich würden manche Charaktere im Deathmatch garantiert den Kürzeren ziehen. Ford stimmte grundlegend zu, führte jedoch weiter aus, dass sich die Community erstens solch einen klassischen Modus gewünscht hätte, sich zweitens die Arcade für solch eine Spielvariante abseits des normalen Spielflusses durchaus anbieten würde und es drittens beim Team-Deathmatch schon auf die Heldenwahl und die Heldenkombination ankommen würde. Beim normalen Deathmatch könnten hingegen, gerade im benutzerdefinierten Modus, die krudesten Einstellungen vorgenommen werden, aber so soll es sein.

Die Charakter-Designer überraschen immer wieder mit ihren Ideen für Skins, zum Beispiel mit Grillmeister: 76 bei der Rückkehr der jüngsten Sommerspiele. Ich fragte also: Wie entstehen eigentlich diese Skinideen und welche Einschränkungen oder Auflagen gibt es? Laut Ford würden die Ideen hauptsächlich bei den Konzeptkünstlern entstehen, die auf Papier oder am Bildschirm verschiedene Entwürfe der Helden erstellen würden, vor allem vor dem Hintergrund der individuellen Geschichten eines jeden Helden, aber manchmal auch völlig frei - wie beim Grillmeister-Skin. Und nachdem diese Entwürfe fertig seien, würde man im Team darüber diskutieren, welche Skin-Varianten realisierbar wären und welche eher nicht - sowie in welchem Umfeld sie Sinn ergeben würden. Das A und O bei jedem Skin sei jedoch, dass der Held trotz der optischen Veränderung auf Anhieb identifiziert wird kann. Deswegen dürfe die individuelle Silhouette des Helden durch die Skins auch nicht oder nur kaum verändert werden. Übrigens: Über alternative Waffenskins oder Waffen, die sich einfärben oder sonst wie dekorieren lassen, würden sie nachdenken, jedoch sei dieser Teil der Charakter-Individualisierung ein schwieriges Thema.

Ford bestätigte weiter, dass die bekannten saisonalen Overwatch-Events in den kommenden Jahren weiterkehren werden, jedoch in veränderter bzw. überarbeiteter Form. Als Beispiel nannte er die Sommerspiele 2017, die im Vergleich zum Vorjahr nicht nur neue Skins und Co., sondern auch eine neue Arena, mehrere Spielmechanik-Anpassungen und einen gewerteten Spielmodus für die Matches geboten hätten. Angesprochen auf die kooperativen Missionen ("Halloween Terror" oder "Der Aufstand") meinte er, dass die beiden Ereignisse in der Community sehr beliebt waren und sie in Zukunft gerne mehr und weitere PvE- oder Koop-Missionen bringen würden, wenn es spielerisch sinnvoll erscheint.

Zum Abschluss fragte ich ihn, warum sie die Anzahl der Lootboxen, die man pro Woche in der Arcade bekommen kann, beschränkt haben. Der Lead Software Engineer sagte zunächst, dass es eine gute Idee war, überhaupt Lootboxen als Belohnung in der Arcade anzubieten, damit die Spieler einen Anreiz hätten, andere Modi auszuprobieren und belebt zu halten. Der Kern von Overwatch seien aber nun mal die Spieler-gegen-Spieler-Gefechte "Schnellsuche" und "Rangliste" und wenn die Entwickler jetzt zu viele Lootboxen in der Arcade verfügbar machen würden, würden sie die Spieler-Verteilung unter Umständen zu stark in Richtung Arcade verschieben und das sei nicht gewollt. Mit den Lootboxen als generelles Belohnungssystem seien sie (nach der jüngsten Anpassung) jedenfalls sehr zufrieden.