Uncharted 4: A Thief's End: Uncharted 4: Hat laut Gerüchten wenig mit Hennigs Vision gemeinsam: Straley/Druckmann wollten Ende der Serie

Uncharted 4: A Thief's End
12.09.2017 17:30, Jan Wöbbeking

Uncharted 4: Hat laut Gerüchten wenig mit Hennigs Vision gemeinsam: Straley/Druckmann wollten Ende der Serie

Jason Schreiers Buch "Blood, Sweat, and Pixels: The Triumphant, Trubulent Stories Behind How Video Games Are Made" hat neben Infos zu Obsidians eingestampften Riesenprojekt "Stormlands" auch Hintergründe zur offenbar turbulenten Entwicklungsgeschichte von Uncharted 4: A Thief's End (ab 22,95€ bei kaufen) zu Tage gefördert. Demnach besaß das Spiel zunächst eine etwas anders verlaufende Story sowie einschneidende Unterschiede im Spielablauf.

Reddit-Nutzer "wellgun3" zitiert einige Zeilen aus dem Buch des Kotaku-Redakteurs , nach dessen Insider-Quellen Hennigs geplantes Spiel in der ersten Hälfte keine einzige Schießerei enthalten hätte. Damit habe sie auf die ständige Kritik an dem Missverhältnis zwischen Nathans unbeschwertem Charakter in den Story-Sequenzen und seinem Bodycount auf dem Schlachtfeld reagieren wollen. Stattdessen hätte sich das Spiel zunächst auf den Nahkampf fokussiert.

Hennigs Ideen hätten nicht wie gewünscht Form angenommen, so dass die Entwicklung nicht gut vorangekommen sei. Andere Quellen sprechen wiederum davon, dass The Last of Us und Left Behind derart viele Ressourcen bei Naughty Dog aufgesogen hätten, dass Uncharted 4 dadurch ins Straucheln kam. Hennig habe beim Weggang einen Geheimhaltungsvertrag unterschrieben, was offenbar auch der Grund dafür war, dass sie ein Interview für das Buch ablehnte. Offiziell sprach sie davon, dass sie sich als riesiger Star-Wars-Fan mit Viscerals geplantem Spiel in diesem SciFi-Universum einen Traum erfüllen wollte.

Nachdem einige Prototypen und Ideen für den Titel im Studio kursiert hätten, verließ Henning schließlich das Studio und die Leitung des Projekts wurde an die aufstrebenden Star-Entwickler Bruce Straley and Neil Druckmann (The Last of Us) übergeben. Diese hätten sich nicht mehr mit Hennig getroffen, weil es bereits zuvor "fundamentale Meinungsverschiedenheiten" über die Zukunft der Serie gegeben hätte. Nach dem Weggang von Hennig und einigen anderen wichtigen Mitarbeitern hätten Druckmann und Straley viele ursprüngliche Ideen über den Haufen geworfen.

Der Grund dafür sei gewesen, dass das Duo sich damals ausgebrannt gefühlt hätte und darum nur unter einer Voraussetzung die Entwicklung übernehmen wollte: Wenn sie die komplette kreative Leitung über das Projekt bekämen - was letztendlich zu starken Änderungen geführt habe. Dazu hätte auch ein Umschreiben der Story geführt, weil das Duo die Uncharted-Saga im Gegensatz zu Hennig beenden wollte. Ursprünglich wäre Nathans Bruder Sam zu einem der Haupt-Antagonisten geworden, weil er verbittert darüber war, dass Nathan ihm zum Sterben zurückließ. Die zitierte Buchpassage erläutert:

"Sie waren nicht daran interessiert, die Geschichte zu beenden, die Hennig angefangen hatte, und obwohl sie versuchten, manche der Charaktere (wie Sam und Rafe) sowie Umgebungen (große Gebiete wie Schottland und Madagaskar) zu verwerten, haben sie auch eine Menge an Arbeit rausgeschmissen, welche das Uncharted-4-Team bislang geschaffen hatte. Sie mussten eine große Zahl an Zwischensequenzen ausrangieren, sowohl Sprachaufnahmen als auch Animationen, für deren Entwicklung das Studio schon Millionen von Dollar ausgegeben hatte. Sie wollten die Hauptrollen neu besetzen, was bedeutet hätte, Alan Tudyk als Rafe, Todd Stashwick als Sam und andere Sprecher loszuwerden, die schon Sätze aufgenommen hatten. Von Anfang an trafen Druckmann und Straley eine Entscheidung, von der sie ewarteten, dass sie kontrovers aufgenommen wird: Uncharted 4 sollte das letzte Uncharted-Spiel werden"

Der Youtube-Kanal RobinGaming hat passend dazu ein Special zu den im Buch angesprochenen Änderungen veröffentlicht:

 

Your browser doesn't support HTML5 video.

Video: Survival-Arena-Multiplayer