Need for Speed Payback: Interview über Story, Charaktere zum Fremdschämen, übertriebene Action und mehr

Need for Speed Payback
14.10.2017 17:40, Marcel Kleffmann

Need for Speed Payback: Interview über Story, Charaktere zum Fremdschämen, übertriebene Action und mehr

Mit Need for Speed Payback (ab 19,98€ bei kaufen) wird am 10. November 2017 der nächste Teil der NfS-Reihe und der Nachfolger von Need for Speed (2015) für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Wir hatten die Gelegenheit mit William Ho (Producer) über das Action-Rennspiel und vor allem die Geschichte, die Charaktere und die übertriebene Action zu sprechen - gerade im Hinblick auf viele Momente zum Fremdschämen aus dem Vorgänger.

Die Geschichte in Need for Speed Payback wird anhand von drei Charakteren erzählt: Tyler, Mac und Jess. Tyler ist der aufstrebende Rennfahrer, Mac setzt auf Stunts und Style und Jess ist eine "professionelle Fluchtwagenfahrerin". Um die Einzelspieler-Kampagne abschließen zu können, muss man die Story-Missionen der drei Charaktere in ihrer jeweiligen Domäne abschließen. Jeder Charakter hat eigene Questlinien, in deren Verlauf man Autos kaufen und sie individuell verbessern muss. Am Ende jeder Questlinie werden die drei Charaktere wieder zusammengeführt und dürfen gemeinsam an einer Blockbuster-Mission teilnehmen. Hierbei kann man dynamisch zwischen den Charakteren wechseln, schließlich muss das Trio zusammenarbeiten, um das Ziel zu erreichen.

Die Story-Missionen sind für bestimmte Charaktere und bestimmte Fahrzeug-Klassen gestaltet worden. Aber man wird die Möglichkeit haben, auszuwählen, wann man welche Mission angeht. Man kann sich zum Beispiel nur um die Geschichte eines Charakters kümmern und die andere Story links liegen lassen, erklärt William Ho. Direkt nach dem Auftakt des Spiels, das die Vielfalt der Renn-Events und die Größe der Spielwelt zeigen soll, wird man sich aussuchen können, ob man die Welt auf eigene Faust erkundet oder weiter der Story folgt.

Jeder Charakter hat ein typisches Fahrzeug. Tyler ist im Skyline R34 unterwegs, Jess im BMW M5 und Mac in einem Chevy Bel Air. In der Spielwelt gibt es außerdem Dutzende von Fahrzeugen, zwischen denen man wählen kann (je nach Charakter und Missionstyp wie zum Beispiel Offroad-Rennen, Drag-Rennen, Drift-Challenge etc.). Alle Fahrzeuge können getunt und verbessert werden.

4Players: Lehnt sich Need for Speed Payback mit den "Blockbuster-Missionen" und der Over-the-Top-Action nicht zu sehr an die Fast-&-Furious-Filmreihe an? Ist dieser übertriebene Actionanteil so gewollt?

William Ho: Ich glaube Need for Speed hat sich seit den 1990er-Jahren durch Over-the-Top-Action ausgezeichnet. Seit mehr als zwei Jahrzehnten haben unsere Fans Fantasien gelebt, wie mit Cops zu kämpfen und enorme Sprünge zu machen. Ich denke, die spezielle Zutat ist, dass unsere Over-the-Top-Action auf irgendeiner Ebene glaubwürdig ist. Im richtigen Leben würde der Sprung eines Supersportwagens über eine kaputte Brücke sicher das Fahrzeug zerstören und den Fahrer töten. Aber das [die übertriebene Action] ist ein wichtiger Aspekt in Need for Speed, den unsere Fans toll finden. Es ist eine glaubwürdige Fantasie.

4Players: Die Geschichte und die Charaktere von Need for Speed (2015) waren größtenteils schon zum Fremdschämen. Was wollt ihr mit Need for Speed Payback in dem Bereich verbessern?

William Ho: Ich denke wir haben viel aus dem letzten Need for Speed gelernt. Wir wussten von dem Fan-Feedback, dass die neue Geschichte besser in den Fluss des Gameplays integriert werden musste. Die Spieler wollten weniger Unterbrechungen in der Hitze des Rennens. Und sie wollten wirklich ein Spiel-Charakter sein, anstatt nur die Filmsequenzen mit den echten Schauspielern zu betrachten. Also wechselten wir von Filmsequenzen mit Schauspielern zu computergenerierten Zwischensequenzen [von FMV zu CG]. So können wir unsere Figuren zu jeder Tageszeit buchstäblich überall in der Spielwelt platzieren. Wir haben neue Charaktere, die man sehen und hören können, anstatt namenlos und gesichtslos zu sein. Und wir erzählen die Geschichte während des Spiels konsequenter und weniger aufdringlich. Ich denke unsere Storytelling-Qualität ist vom Anfang bis zum Ende besser.

4Players: Ich bin der Ansicht, dass ein Rennspiel nicht unbedingt eine vorgeschriebene Geschichte erzählen muss. Forza Motorsport, Gran Turismo und Project Cars funktionierten auch ohne diesen Aspekt. Auch Need for Speed Underground war nicht für seine Story bekannt/berühmt. Warum sind eine Geschichte und glaubwürdige Charaktere überhaupt wichtig für ein Rennspiel?

William Ho: Viele unserer Fans sagten uns, dass fesselnde Charaktere und Geschichten sie beim 'Fahren' motivieren würden. So brachte das letzte Need-for-Speed-Spiel den Charakter Eddie aus Need for Speed: Underground zurück und langjährige Fans waren begeistert. Ich glaube fest daran, dass Geschichten und Charaktere den Nervenkitzel des Rennfahrens einem breiteren Publikum zugänglich machen. Ich wuchs zum Beispiel mit dem Traum auf, die schwarz-weiß karierte Zielflagge [als Erster] zu sehen, aber nicht jeder da draußen [hatte diesen Traum]. Werden ineinander verflochtene Geschichten mit dem Rennfahren kombiniert, dann wird das Ganze eine universellere Fantasie und genau das ist es, was ich möchte, woran man sich erinnert, wenn man an Need for Speed denkt.

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Video: Story-Trailer