Take-Two Interactive: Take 2 Interactive: Karl Slatoff (Präsident) über Lootboxen, Glücksspiel, Mikrotransaktionen & Kundenbindung

Take-Two Interactive
02.12.2017 17:15, Marcel Kleffmann

Take 2 Interactive: Karl Slatoff (Präsident) über Lootboxen, Glücksspiel, Mikrotransaktionen & Kundenbindung

Bei der "Credit Suisse 21st Annual Technology, Media & Telecom Conference" äußerte sich Karl Slatoff (Präsident von Take-Two) via Gamesindustry auch zur aktuellen Debatte rund um die Lootboxen bzw. Beutekisten, die hauptsächlich durch Star Wars Battlefront 2 entbrannte. Sie bei Take-Two Interactive (2K Games, Rockstar Games) seien der Ansicht, dass Beutekisten nicht in die Glücksspiel-Kategorie fallen würden und berufen sich auf eine Stellungnahme der Entertainment Software Association (ESA), die Lootboxen ebenfalls nicht für Glücksspiel hält. Slatoff könne den Aufruhr über diese Praktiken nachvollziehen. Er sieht aber nicht die Mikrotransaktionen per se als das eigentliche Problem an, sondern das Spiel um diese Mikrotransaktionen herum bzw. in welcher Form diese Mikrotransaktionen implementiert wurden.

Karl Slatoff über die Beutekisten, die grassierende Glücksspieldebatte und die damit verbundene Bindung der Spieler an die Spiele durch stetig neue Inhalte/Ziele: "(..) wir sehen so etwas nicht als Glücksspiel. Unsere Sichtweise entspricht größtenteils dem ESA-Statement. Die Sache wird ihren Lauf nehmen, aber in Bezug auf die Konsumenten und den Lärm, den man gerade im Spielemarkt hört, dreht sich alles um die Inhalte. Es geht darum, ein Überangebot an Inhalten zu schaffen und sicherzustellen, dass man sich auf die Spielerbindung konzentriert. Das war auch unsere Strategie und worauf wir uns konzentriert hatten, und wenn man genau das im Auge behält, ist das auch in Ordnung. Die Verbraucher werden glücklich sein, mit dem was sie bekommen. (…) Sie können die Verbraucher nicht zwingen, etwas zu tun. Man kann versuchen, sein Bestes zu tun, um die bestmögliche Erfahrung zu erzielen, die zur Förderung von Kundenbindung benötigt wird. Und wird diese Kundenbindung [Engagement] angetrieben, dann wird ein Wert im Unterhaltungsbereich geschaffen. So war es immer und so wird es immer sein."

Apropos Kundenbindung: Anfang November hatte CEO Strauss Zelnick bei einer Telefonkonferenz mit Investoren erklärt, dass sie anstreben wollen, "wiederkehrende Einnahmen von Spielern" zum Beispiel durch DLCs, Season Pass, virtuelle Währungskäufe, Mikrotransaktionen etc. ("recurrent consumer spending") in Zukunft auf alle Spiele aus dem Hause Take-Two auszudehnen (wir berichteten).