Subnautica: Entwickler wurde nach kontroversen Tweets gefeuert

Subnautica
07.02.2018 13:27, Jan Wöbbeking

Subnautica: Entwickler wurde nach kontroversen Tweets gefeuert

Im stimmungsvollen Survival-Spiel Subnautica (ab 18,98€ bei kaufen) sorgte Sound-Designer Simon Chylinski für Töne, die fast allen Spielern gefallen haben dürften. Auf seinem Twitter-Auftritt sieht das etwas anders aus, denn einige kontroverse Tweets sorgten laut Kotaku.com dafür, dass er gefeuert wurde. Game-Director Charlie Cleveland vom Entwickler Unknown Worlds Entertainment erläuterte dem Magazin in einem Statement:

"Im Laufe des Wochenendes haben wir entdeckt, dass eines unserer Team-Mitglieder online hasserfüllte Äußerungen getätigt hat, die den Werten unserer Firma widersprechen. Nachdem wir die Angelegenheit mit ihm diskutiert haben, haben wir uns sofort dafür entschieden, nicht weiter mit ihm zusammenzuarbeiten."

Chylinski bestätigte die Entlassung am Montag auf Twitter : "Nun. Ich wurde gerade gefeuert... :(" Startpunkt der Kontroverse war laut Gamesindustry.biz eine Umfrage im Jahr 2016, die vor kurzem erneut für Aufregung sorgte. Bei der Abstimmung befragte Game-Director Cleveland die Spieler des Early-Access-Titels, ob sie lieber die Möglichkeit hätten, dass die Entwickler eine Frau als spielbaren Charakter einbauen oder stattdessen am Kern des Spielablaufs feilen sollten.

Cleveland entfernte die Umfrage seinerzeit nach einigen Beschwerden wieder und entschuldigte sich für den "schrecklich formulierten Tweet". Da die Hauptfigur von Anfang an männlich konzipiert war, hätte eine solche Änderung einigen Arbeitsaufwand bedeutet, erläuterte Cleveland laut Gamesindusty.biz später - trotzdem sei ihm die Repräsentation von Frauen im Team und in seinen Spielen sehr wichtig.

Für mehr Ärger sorgte seinerzeit allerdings eine Antwort von Sound-Designer Chylinski auf die Umfrage. In seinem Retweet habe er geschrieben: "Wir brauchen in den Optionen einen 'Diversity'-Slider. Er wird den Charakter progressiv dunkler, femininer und weniger sexy machen." In den vergangenen Tagen suchten einige Nutzer nach weiteren kontroversen Aussagen des Sound-Designers und nahmen an zwei weiteren Tweets Anstoß. In einem davon spielte Chylinski auf ein Meme zu Gender-Diskussionen an und postete, dass er sich als "Kampfhubschrauber" identifiziere. In einem weiteren Tweet äußerte er sich abfällig über den Einfluss von Kriminalitätsraten und IQs "wahllos importierter" Migranten aus Drittweltländern:

Der Beitrag war eine Antwort auf eine Diskussion um "No-Go-Zones" in Schweden - und ob oder in welcher Weise diese in den Massenmedien besprochen würden. Nach kritischen Kommentaren an der Entlassung nahm Chylinski seinen alten Arbeitgeber mittlerweile auf Twitter in Schutz:

"Sie sind gute Leute. Nur ideologisch ganz anders als ich. (...) Hört bitte auf, die Subnautica-Entwickler zu attackieren.. Falls ihr denkt, dass ich unfairerweise meinen Job verloren habe, könnt ihr mir helfen, indem ihr herumfragt, ob coole Spielentwickler einen Soundguy brauchen. Die Jungs bei @UWEDev [also dem Subnautica-Studio Unknown Worlds Entertainment] sind nach wie vor meine Freunde."

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