Kingdom Come: Deliverance: Kingdom Come - Deliverance: Produzent kritisiert Mangel an Anspruch in Triple-A-Produktionen

Kingdom Come: Deliverance
27.02.2018 13:43, Jan Wöbbeking

Kingdom Come - Deliverance: Produzent kritisiert Mangel an Anspruch in Triple-A-Produktionen

Der Executive-Producer von Kingdom Come: Deliverance (ab 7,49€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) hat in einem Interview im hauseigenen Forum eingeräumt, dass er sein Projekt nicht wirklich als AAA-Titel einordne: Martin Klíma erläuterte dort, dass man nicht die Ressourcen zur Verfügung habe, um Titel in der Größenordnung eines Assassin's Creed zu produzieren.

Stattdessen befinde sich Kingdom Come: Deliverance im Bereich zwischen einem unabhängigen Spiel und AAA-Titeln. Im gleichen Atemzug platziert der Entwickler einen Seitenhieb gegen einen Mangel an Anspruch in Großproduktionen wie Assassin’s Creed oder Mittelerde: Schatten des Krieges:

"Ich sehe einen Trend in "echten" AAA-Spielen wie die oben erwähnten Exemplaren, der dahin geht, Spiele immer nachsichtiger zu gestalten, um auch den zersteutesten Personen und Gelegenheitsspielern eine Chance zu geben. Es handelt sich dabei um Spiele, die sich im Endeffekt 'von alleine spielen'. Man hat dort all diese verschiedenen Markierungen, Hinweise und bequemen Tipps, so dass man nie darüber nachdenken muss, was als nächstes zu tun ist. Das ist kein komplett falscher Ansatz. Ich kann nachvollziehen, warum die Firmen, welche diese Spiele produzieren, diese Herangehensweise wählen - und offensichtlich gibt es eine entsprechende Nachfrage, wie die Verkaufszahlen dieser Spiele belegen.

Auf der anderen Seite gibt es einen Trend unter Indie-Spielen, die origineller und weniger nachsichtig sind. Aufgrund niedrigererer Budgets müssen sie allerdings mit einem Format Vorlieb nehmen, das etwas leichter zu entwickeln ist. Viele von ihnen sind z.B. 2D-Plattformer oder Spiele aus der Draufsicht. KCD ist ein Versuch, eine Brücke zwischen beiden zu schlagen: Es ist im Grunde genommen ein Indie-Spiel - härter, fordernder und anspruchsvoller - aber mit der visuellen Umsetzung eines AAA-Produkts."

Auch das kontrovers diskutierte Thema Qualitätssicherung kommt ihm Rahmen des Interviews zur Sprache. Klíma ist offenbar selbst nicht mit den Kompromissen zufrieden, die das Team in diesem Bereich eingegangen ist (und gebraucht in diesem Fall auch für sein Produkt den Begriff "AAA"): "Ich gebe offen zu, dass ich mir vorm Release mehr Zeit zum Polieren gewünscht hätte, denn das ist, was ein AAA-Spiel verdient", erklärt der Executive-Producer kurz und bündig.

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