CD Projekt RED: CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

CD Projekt RED
02.10.2018 14:55, Marcel Kleffmann

CD Projekt Red: Autor der Witcher-Reihe fordert 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren

CD Projekt Red, die Entwickler der Spiele aus der The-Witcher-Reihe, hat gestern eine Zahlungsaufforderung des ursprünglichen Schöpfers von The Witcher (Autor Andrzej Sapkowski) erhalten. Gemäß des Schreibens fordert Sapkowski 60 Millionen Zloty (ca. 14 Mio. Euro) an zusätzlichen Lizenzgebühren für die "Witcher-Nutzung".

Der Autor der Witcher-Bücher hatte vor mehr als einem Jahr sein Bedauern über seine "Dummheit" zum Ausdruck gebracht, da er die gesamten Rechte an der Reihe auf einen Schlag abgetreten hatte (wir berichteten). CD Projekt Red hatte ihm sogar eine prozentuale Gewinnbeteiligung angeboten, die lehnte er aber ab, weil er das Geld lieber auf einen Schlag haben wollte. Im Nachhinein meinte er: "Ich war dumm genug, alles in ihrer Hand [CD Projekt Red] zu lassen, da ich nicht an ihren Erfolg geglaubt hatte. Aber wer hätte diesen Erfolg vorhersehen können? Ich nicht." Nun scheint Sapkowski trotzdem irgendwie Profit aus dem Erfolg des Spiels schlagen zu wollen.

CD Projekt hat derweil eine Kopie des Schreibens online gestellt (zum Dokument ). Die bevollmächtigten Anwälte von Sapkowski erklären, dass die bestehenden Lizenzvereinbarungen zwischen ihm und CD Projekt "sie nicht wirksam von zukünftigen Ansprüchen des Autors befreien könnten (auch wenn sie die entsprechenden Bestimmungen enthalten)". Mit Verweis auf Artikel 44 des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte soll davon ausgegangen werden, dass "die mit der Nutzung eines Werkes verbundenen üblichen Lizenzgebühren, insbesondere bei Anpassungen, etwa 5 bis 15 Prozent der erzielten Gewinne ausmachen" können. Woraufhin gefordert wird, dass Sapkowski mit "mindestens" sechs Prozent der von CD Projekt Red erzielten Gewinne entschädigt werden soll. Zudem wird nebenbei angedroht, dass der mit dem Autor abgeschlossene Vertrag auch so ausgelegt werden könnte, dass das Unternehmen nur das Recht für das erste Witcher-Spiel erworben hatte.

Die Antwort der Entwickler der Witcher-Spieler fällt ziemlich eindeutig aus. Sie lehnen die Forderung der Nachzahlung unter Bezugnahme auf die ursprüngliche Vereinbarung ab: "Nach Ansicht des Unternehmens sind die in der Bekanntmachung zum Ausdruck gebrachten Forderungen sowohl in Bezug auf ihre Begründetheit als auch auf den vereinbarten Betrag unbegründet. Die Gesellschaft hat ein legitimes und rechtmäßig erworbenes Urheberrecht an den Werken von Herrn Andrzej Sapkowski, u. a. soweit es für die Verwendung in von der Gesellschaft entwickelten Spielen erforderlich ist. Alle Verbindlichkeiten, die die Gesellschaft in diesem Zusammenhang zu zahlen hat, wurden ordnungsgemäß erfüllt" (Quelle: PC Gamer ).

Nichtsdestotrotz beabsichtigt CD Projekt weiterhin eine "gütliche Einigung" in dieser Angelegenheit zu erzielen: "Eine solche Lösung muss jedoch die zuvor geäußerten Absichten beider Parteien sowie bestehende Verträge respektieren."